Fokus Innenstadt - Wüstenrot Stiftung

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Akteure. Oftmals sind schwierige städtebauliche Abwägungen auf Seiten der Verwaltung
und des Gemeinderats zu treffen wie zum Beispiel in Tuttlingen, wo zwei alternative
Standorte für ein neues Einkaufszentrum im Randbereich des Zentrums mit jeweils
konkurrierenden Investoren bewertet werden müssen.
Gutachten, Planungsinstrumente und Verträge setzen den rechtlichen Rahmen einer
städtebaulichen Projektentwicklung. Die Androhung von ›Folterwerkzeugen‹ gibt es auf
beiden Seiten, wenn der Investor sein Standortinteresse relativiert oder die Kommune
ihre planungsrechtliche Hoheit ausspielt. Die Stadt Biberach stellt sich beispielhaft der
Verantwortung für eine gestalterisch qualitätvolle und funktional nachhaltige Innenstadtentwicklung,
wenn sie Investoren dazu anhält, städtebauliche oder architektonische
Wettbewerbe und Mehrfachbeauftragungen durchzuführen.
Ein Oberbürgermeister sieht sich zu Recht als oberster Verhandlungsführer in den
Aushandlungsprozessen mit Investoren und Entwicklern. Dies verlangt unternehmerische
Management-Kompetenzen für Verhandlungen ›auf gleicher Augenhöhe‹. Bei der
Ansiedlung der Schlossarkaden in Heidenheim ist dies durch eine wachsame und bewegliche
Betreuung des Projekts und des Investors gelungen. Dies wird besonders
wichtig, wenn die Verhandlungsspielräume eng werden und ein Projekt phasenweise
am so genannten seidenen Faden hängt.
Eine Entwicklungsabsicht kann von privater Seite ausgelöst werden oder eine Initiative
weitsichtiger kommunaler Entwicklungsplanung sein. In der Stadt Lörrach wird diese
Aufgabenstellung mit »Strategische Stadtentwicklung« beschrieben. In Biberach werden
einzelne Entwicklungsbereiche in städtebaulicher, eigentumsrechtlicher und ökonomischer
Hinsicht vorausschauend untersucht. Entsprechende Konzepte liegen dann für
zukünftige Projektideen ›in der Schublade‹ bereit.
Der Kommunikationsprozess sowie die Abwägung und Verhandlung individueller Interessen
wird zuweilen so komplex, dass eine kompetente Vermittler- und Moderatorenrolle
notwendig wird. Diese muss die ›Stellschrauben‹ für Projektmodifizierungen und die
›Schmerzgrenzen‹ aller Akteure sichtbar und potenziell versöhnbar machen. Diese Rolle
wird in einigen Projekten von kommunalen Projektleitern, manchmal auch von einem
projektbetreuenden Planer eingenommen.
STEUERUNG DER INNENSTADTENTWICKLUNG