Fokus Innenstadt - Wüstenrot Stiftung
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organisieren und zu einem Service- und Erlebniskaufhaus zu entwickeln. Um dieses Ziel<br />
zu erreichen, sollen Händler, Dienstleister und Gastronomen in der <strong>Innenstadt</strong> eng und<br />
vertrauensvoll miteinander und mit der Stadtverwaltung zusammenarbeiten. Die formalen<br />
Grundlagen der Zusammenarbeit – die Spielregeln – sind im »City-Commitment« verankert.<br />
Es setzt sich aus unterschiedlichen Bausteinen zusammen, wie beispielsweise<br />
einem freundlichen und gepflegten Erscheinungsbild von öffentlichem Raum und privaten<br />
Flächen in der <strong>Innenstadt</strong>, attraktiven Auftritten der Ladengeschäfte, einheitlichen kundenfreundlichen<br />
Kernöffnungszeiten oder einem hohen Standard der Servicequalität. 53<br />
5.4 INNENSTADTENTWICKLUNG UND FÖRDERPROGRAMME<br />
5.4.1 Erfolge, Rolle und Wirksamkeit der Städtebauförderung<br />
Die Städtebauförderung wurde bundesweit als Rechts- und Fördersystem mit dem Erlass<br />
des Städtebauförderungsgesetzes 1971 eingeführt. Die vom Bund eingesetzten Mittel<br />
werden durch das Land Baden-Württemberg komplementiert sowie durch Eigenmittel<br />
der Gemeinden ergänzt. Die Besonderheit in Baden-Württemberg ist die Bereitstellung<br />
eines eigenen Landesprogramms zur Stadterneuerung. Die städtebauliche Erneuerung<br />
soll die Erhaltung und Modernisierung von Gebäuden, die Revitalisierung der Zentren und<br />
Nebenzentren und die Verbesserung des Wohnumfeldes und damit gesunde Wohn- und<br />
Arbeitsverhältnisse in den betroffenen Gebieten ermöglichen. Ausdrückliches Ziel war<br />
und ist es, einem Bedeutungsverlust der Innenstädte vorzubeugen sowie die strukturellen<br />
Qualitäten der Innenstädte zu stärken und weiterzuentwickeln.<br />
Die städtebauliche Erneuerung und Städtebauförderung in Baden-Württemberg hat<br />
sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. 54 Der hohe finanzielle Einsatz war für die<br />
Entwicklung aller untersuchten Innenstädte unverzichtbar. Ohne Städtebauförderung<br />
wäre nach Aussagen der maßgeblich Beteiligten der Qualitätsstandard der jeweiligen<br />
<strong>Innenstadt</strong> nicht erreicht worden. In Ettlingen zum Beispiel ist man überzeugt, dass diese<br />
Maßnahmen entscheidend für das Überleben der <strong>Innenstadt</strong> waren. In Städten wie<br />
Ravensburg und Rottenburg wurden seit den 1970er Jahren bis zu sechs oder sieben<br />
Einzelgebiete in der <strong>Innenstadt</strong> gefördert. Andere Städte wie Lörrach kamen mit weniger<br />
förmlich festgesetzten Sanierungsgebieten aus. Hier gelang es, höhere Anteile an<br />
strukturfördernden städtebaulichen Projekten durch privatwirtschaftliche Aktivitäten zu<br />
5.4 | INNENSTADTENTWICKLUNG UND FÖRDERPROGRAMME<br />
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