Fokus Innenstadt - Wüstenrot Stiftung
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liche Entwurf als integrierter Rahmenplan und sektorales Entwicklungskonzept oder das<br />
in Dialogprozessen erarbeitete, integrierte Entwicklungsprogramm. In inhaltlicher Vorbereitung<br />
der Bauleitplanung stellen diese Instrumente nicht unmittelbar rechtswirksame,<br />
aber in der Kommunalpolitik selbstbindende Planarten dar. Sie ermöglichen<br />
gleichermaßen die Orientierung für private Entwicklungsvorhaben und Investitionen. In<br />
fast allen untersuchten Städten wurden zumindest sektorale oder räumliche Teilkonzepte<br />
der <strong>Innenstadt</strong>entwicklung erarbeitet; zum Beispiel zum Verkehr, zum Parken in der<br />
<strong>Innenstadt</strong>, zur Gestaltung des öffentlichen Raums, zum Nutzungsgefüge und zur<br />
baulichen Entwicklung.<br />
Informelle Planarten koordinieren und moderieren auch den Dialog der Akteure zur<br />
wirtschaftlichen, sozialen und städtebaulichen <strong>Innenstadt</strong>entwicklung. Sie unterstützen<br />
die Abstimmungen, Verhandlungen und Verträge zwischen öffentlichen und privaten Entwicklungsinteressen.<br />
Als grundsätzliche informelle städtebauliche Orientierung wurden<br />
in Städten wie Lörrach, Böblingen und Schwäbisch Hall Leitbildprozesse initiiert, die<br />
vorausschauende, robuste Entwicklungsleitbilder für die <strong>Innenstadt</strong> definiert haben.<br />
Städtebauliche Entwürfe werden häufig über städtebauliche und hochbauliche Wettbewerbsverfahren<br />
als Impulsgeber und fachliche Entwicklungsgrundlage erlangt. Ein<br />
Beispiel dafür, wie durch eine schlüssige, auf einem Wettbewerbserfolg beruhende<br />
Rahmenplanung eine 20-jährige kontinuierliche <strong>Innenstadt</strong>entwicklung vorbereitet<br />
werden konnte, ist das Konzept »Straße – Platz – Zeichen« in Lörrach. Über Wettbewerbe<br />
werden auch die nach den Regeln der Städtebauförderung notwendigen integrierten<br />
Entwicklungskonzepte erarbeitet. Ein interessanter Ansatz wird in Biberach an der Riß<br />
mit dem Kooperativen Planungsverfahren praktiziert. Bei städtebaulich exponierten<br />
Standorten werden projektgebundene Mehrfachbeauftragungen von Architektinnen und<br />
Architekten oder beschränkte Ideenwettbewerbe für vier bis fünf Büros ausgeschrieben<br />
und von einer aus öffentlichen und privaten Vertretern zusammengesetzten Jury bewertet.<br />
Finanziert werden diese Wettbewerbe meist zu gleichen Teilen von den Investoren<br />
und von der Stadt.<br />
Es gibt andere Städte, die über längere Zeiträume ohne jede auf die Gesamtentwicklung<br />
gerichtete Rahmenkonzeption ausgekommen sind. Dennoch haben sie, wie zum Beispiel<br />
Ravensburg, eine in sich schlüssige Gesamtentwicklung erzielt. Erst auf Anregung der<br />
5.3 | INSTRUMENTE UND STRATEGIEN<br />
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