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Fokus Innenstadt - Wüstenrot Stiftung

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Anziehungskraft verschafft. Trotz der positiven Tendenz ist nicht zu übersehen, dass der<br />

Wirtschaftsstandort <strong>Innenstadt</strong> kein Selbstläufer ist und dass viele Zentren insbesondere<br />

der Klein- und Mittelstädte weiterhin unter Druck stehen: Die Verlagerung des Wohnens<br />

und des Gewerbes an den Rand der Städte und Gemeinden mit dem einhergehenden<br />

geänderten Einkaufsverhalten der Menschen entzieht vielen gewachsenen Ortsmitten<br />

ihre ökonomische Basis. 50<br />

4.6.2 Beobachtungen in den Untersuchungsstädten<br />

Uneinheitlicher Grundstücksmarkt<br />

Der Grundstücksmarkt präsentiert sich in den Untersuchungsstädten sehr uneinheitlich.<br />

Deutliche Preissteigerungen des Grundstücks- und Mietmarktes haben Biberach an der<br />

Riß, Ettlingen, Lörrach, Nagold und Ravensburg zu verzeichnen. So lagen zum Beispiel in<br />

Ettlingen in den letzten 15 Jahren die Preissteigerung bei Wohngrundstücken bei ca.<br />

100 %, für Gewerbegrundstücke bei ca. 70 % und für Wohnungsmieten bei ca. 50 %. Die<br />

Grundstückspreise sind oft so hoch, dass Familien mit Kindern Schwierigkeiten haben,<br />

erschwingliche Wohnungen zu finden. In diesen Innenstädten dominieren daher oft<br />

Singles und ältere Menschen. Für eine bessere Altersmischung der Bewohner müsste<br />

in diesen Fällen der Wohnungsbau für Familien gefördert werden.<br />

Dagegen haben in Böblingen, Lahr, Mosbach, Rottenburg, Singen und Tuttlingen die<br />

Grundstückspreise stagniert bzw. sind gefallen. Diese Innenstädte haben Probleme,<br />

privates Kapital zu mobilisieren. Der Ausländeranteil ist in diesen Innenstädten höher als<br />

in den Innenstädten der prosperierenden Gemeinden. Die Wohnungen haben meist<br />

keinen zeitgemäßen Standard; Bausubstanz und Wohnumfeld weisen Defizite auf. Die<br />

Läden unterliegen einer hohen Fluktuation, in den 1b- und 2a-Lagen sind häufig Leerstände<br />

anzutreffen. Sicherheit und Sauberkeit werden oftmals als Problem genannt.<br />

In Heidenheim und Schwäbisch Hall lagen entweder keine Angaben zum Grundstücksmarkt<br />

vor oder die Entwicklung stagnierte, weil dieser ausgeglichen war.<br />

Wenn man sich die Städte mit Preissteigerungen anschaut, so handelt es sich in der Regel<br />

um Gemeinden mit großer Wirtschaftskraft, die hohe finanzielle Ressourcen für die Sanierung,<br />

für die Gestaltung des öffentlichen Raums und für Infrastrukturmaßnahmen<br />

4.6 | ÖKONOMISCHE ASPEKTE<br />

137

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