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Fokus Innenstadt - Wüstenrot Stiftung

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dazu, dass verstärkt Bevölkerungsgruppen mit einem hohen Einkommen in die <strong>Innenstadt</strong><br />

ziehen und insbesondere für Familien kaum noch bezahlbarer Wohnraum verbleibt.<br />

Dies ist sozusagen der Preis für die Attraktivitätssteigerung in der <strong>Innenstadt</strong> und kann<br />

grundsätzlich kaum verändert werden. Die Städte können jedoch versuchen, durch<br />

besonders geförderten Wohnraum für Familien und für Bevölkerungsgruppen mit geringeren<br />

Einkommen wie zum Beispiel Studenten, eine ausgewogene Sozialstruktur in den<br />

Innenstädten zu erhalten bzw. wieder herzustellen.<br />

In anderen Städten ist das Wohnen in der <strong>Innenstadt</strong> eher negativ besetzt bzw. mit<br />

größeren Problemen behaftet, beispielsweise in Singen, Böblingen, Heidenheim oder<br />

Tuttlingen. Teilweise bestehen Konzentrationstendenzen ärmerer Bevölkerungsgruppen<br />

in der <strong>Innenstadt</strong>, die mit einer überdurchschnittlich hohen Sozialhilfe- und Migrantendichte<br />

einhergehen. Eine solche Problemkonstellation basiert auf verschiedenen Gründen,<br />

die in einer wechselseitigen Beziehung zueinander stehen und auf die im Folgenden<br />

eingegangen werden soll.<br />

Die höhere Rendite, die aus gewerblichen Objekten zu erzielen ist, führt, besonders in<br />

wirtschaftlich starken Städten, zu einer Verdrängung des Wohnens aus der <strong>Innenstadt</strong>.<br />

Dieser Prozess konnte insbesondere in Heidenheim beobachtet werden, wo durch die<br />

starke Einzelhandelsorientierung in einigen Gebieten das Wohnen zurückgedrängt<br />

wurde.<br />

In vielen der untersuchten Städte stellen sich die Parkmöglichkeiten für die in der<br />

<strong>Innenstadt</strong> lebenden Menschen problematisch dar. Besonders in historisch geprägten<br />

Städten und bei einem hohen Grad an Verkehrsberuhigung ist die private Zufahrt zu den<br />

Wohngrundstücken häufig schwierig. Oft wurde dieser Schwierigkeit begegnet, indem<br />

private Tiefgaragen hergestellt wurden, wobei meist ein kurzer Fußweg vom eigenen<br />

Wohngebäude zur Tiefgarage zu bewältigen ist. In der Regel bleibt jedoch die Situation<br />

besonders in historischen Städten schwierig und wird lediglich gemindert werden<br />

können. Weiterhin ist bei der in der <strong>Innenstadt</strong> lebenden Bevölkerung ein Bewusstseinswandel<br />

dahingehend wünschenswert, dass es nicht zwingend erforderlich ist, sein<br />

Auto direkt vor der eigenen Haustür parken zu müssen. In einigen Städten, wie beispielsweise<br />

in Ettlingen, wird diese Einschränkung bereits von vielen Bewohnern gerne zugunsten<br />

eines lebendigen und attraktiven städtischen Wohnumfelds in Kauf genommen.<br />

3.3 | WOHNEN<br />

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