Fokus Innenstadt - Wüstenrot Stiftung
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Die städtebaulichen Prinzipien funktionaler und gestalterischer Qualität und Nachhaltigkeit<br />
werden in beiderseitigem Interesse als Faktoren für Marktfähigkeit und Image<br />
zugrunde gelegt. Beispielhaft zu nennen ist das Projekt »Schlossarkaden« in Heidenheim<br />
oder »Migros« in Lörrach.<br />
Die Städte Lörrach, Schwäbisch Hall oder Singen haben gute Erfahrungen damit<br />
gemacht, ihre kommunalen Stadtbau-, Wohnungsbau- oder sonstige Entwicklungsgesellschaften<br />
mit innenstadtbedeutenden Projekten zu betrauen. Hierbei ließen sich<br />
städtebauliche und wirtschaftliche Ziele aufeinander abstimmen und diese Projekte<br />
reibungslos umsetzen.<br />
Öffentlichkeit<br />
Bürgerbeteiligung in der Stadtplanung ist seit 1971 im Planungsrecht verankert. Ihre<br />
Bedeutung für das Planungsgeschehen hatte seither unterschiedlich lebendige und einflussnehmende<br />
Phasen. Spektakuläre Bürgerentscheide gehörten ebenso dazu wie<br />
publikumsschwache Informationsabende mit den notorischen »Berufsbürgern«. Die<br />
Bürgerbeteiligung erlebte in den 1990er Jahren durch die Agenda 21-Bewegung einen<br />
gewissen Aufschwung. Das Planungsrecht hat die Informationspflichten der Kommunen<br />
und die Beteiligungsangebote für die Öffentlichkeit kontinuierlich gestärkt.<br />
Die Gespräche in den Untersuchungsstädten machen klar, dass die Entwicklung der<br />
<strong>Innenstadt</strong> sich jedoch nicht selbstverständlich für ein umfangreiches bürgerschaftliches<br />
Engagement eignet. Das Geschehen ist vielfach zu komplex und indirekt. Die <strong>Innenstadt</strong>entwicklung<br />
wurde allerdings in fast allen untersuchten Städten ab Ende der 1990er<br />
Jahre Gegenstand der Bürgerdiskussion in Agenda-21-Prozessen und Stadtmarketing-<br />
Ansätzen. Diese wurden in der Regel durch die Kommune initiiert und organisiert. Sie<br />
boten fachlich gut vorbereitete und professionell moderierte Veranstaltungsreihen für<br />
Bürgerschaft, Fachleute sowie wirtschaftliche und soziale Interessensgruppen an.<br />
Beispiele für diese Dialoge sind das »Bürgerforum« in Nagold, der »Stadtmarketing-<br />
Prozess« in Lörrach, der »Leitbildprozess 2020« in Böblingen oder das »Bürgerleitbild« in<br />
Ettlingen.<br />
Das Motiv für die meist in Arbeitskreisen organisierte Diskussion war eine breit abgesicherte,<br />
langfristige Zielformulierung zu den wesentlichen Aspekten der Stadtent-<br />
5.2 | AKTEURE. KOOPERATION UND KOMMUNIKATION<br />
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