Fokus Innenstadt - Wüstenrot Stiftung
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3.1.2 Trends, Thesen und Empfehlungen<br />
Verstärkung der Konkurrenzen<br />
� Sofern die Entwicklung der letzten 30 Jahre anhält, wird sich die Konkurrenz für die<br />
Einkaufsinnenstadt durch den Einzelhandel auf der so genannten grünen Wiese – Discounter,<br />
Supermärkte, Fach- und Hypermärkte – sowie durch das E-Commerce weiter<br />
fortsetzen. Auch die Supermarktketten haben mittlerweile erkannt, dass das besondere<br />
Flair der <strong>Innenstadt</strong> konsumfördernd wirkt. Sie versuchen daher, die Einkaufsatmosphäre<br />
in den Centern den Innenstädten anzupassen. Demografische Entwicklungen können<br />
dazu führen, dass eine vermutlich allgemein steigende Kundenmobilität nicht überall zu<br />
beobachten sein wird. Ob sich eine steigende Kundenmobilität als Fluch oder Segen für<br />
die <strong>Innenstadt</strong> erweist, wird von der jeweiligen Konkurrenzsituation abhängen.<br />
� Es wird vor allem darauf ankommen, die Rahmenbedingungen in den Innenstädten zu<br />
verbessern. Hierzu gehört, dass die weichen Standortqualitäten, wie Aufenthaltsqualität,<br />
Angebot an Dienstleistungen, kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen,<br />
ständig überprüft und verbessert werden und dass in der <strong>Innenstadt</strong> ein ausreichendes<br />
Bevölkerungspotenzial lebt. Aller Voraussicht nach werden reine Versorgungseinkäufe<br />
weiter rückläufig sein. Stattdessen werden sich die Kunden immer stärker von der Erlebnisqualität<br />
der <strong>Innenstadt</strong> angezogen fühlen, sofern sie vorhanden ist. Hierauf muss<br />
einerseits der Facheinzelhandel durch entsprechende Angebote reagieren. Andererseits<br />
müssen die Städte die Aufenthaltsqualität durch ansprechende Gestaltung des öffentlichen<br />
Raums verbessern. Wichtig hierfür ist neben den genannten weichen Standortqualitäten<br />
auch ein lebendiges Stadtbild. Unter Umständen kann auch das Einkaufserlebnis<br />
durch Einkaufspassagen gesteigert werden.<br />
Fortschreiten der Konzentrationsprozesse<br />
� Es ist damit zu rechnen, dass sich der Einzelhandel längerfristig weiter konzentriert.<br />
Der Druck auf die 1a-Lagen wird weiter zunehmen, der Handel wird sich eher aus den 1bund<br />
2a-Lagen zurückziehen. In der Regel werden diese Lagen dann zunächst durch<br />
weniger profitable Nutzungen (zum Beispiel durch Wettbüros) ersetzt. Es ist jedoch damit<br />
zu rechnen, dass diese Lagen durch den Einzug von höher profitablen Dienstleistungen,<br />
Gastronomie oder Wohnungen langfristig umstrukturiert werden. Weiterhin werden sich<br />
die Verkaufsflächen der einzelnen Betriebe auf Kosten der kleineren Läden vergrößern.<br />
LEITFUNKTIONEN IN DER INNENSTADT