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Heft 126 - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung

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Wirtschaftswissenschaftler (28 Prozent). Die Ingenieur- und Lehramtsstudenten lagen mit<br />

21 Prozent etwas besser.<br />

Mathematik scheint also bei allen Studiengängen, die etwas mit diesem Fach zu tun haben,<br />

offenkundig ein Problem zu sein. Zwangsläufig drängt sich die Frage auf, ob Schülerinnen<br />

und Schüler in den Gymnasien, gymnasialen Oberstufen bzw. Fachoberschulen ausrei-<br />

chend auf ihr kommendes Dasein als Studierende vorbereitet werden. Bereits 1993 be-<br />

klagte der Deutsche Hochschulverband in einer Stellungnahme, dass "das Abitur immer<br />

häufiger die allgemeine Studierfähigkeit zwar bescheinigt, aber nicht tatsächlich gewährlei-<br />

stet." 1995 stellte die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in einem Positionspapier fest,<br />

dass die Eingangsqualifikation von Studienanfängern schwer einschätzbar und uneinheitlich<br />

sei und die Abiturdurchschnittsnote wenig über die allgemeine, auf alle Fächer bezogene,<br />

Studierfähigkeit aussage. Die Inhomogenität der Vorbildung der Studienanfänger erschwe-<br />

re, so die HRK, vielen Studienanfängern angesichts der rasch steigenden Leistungsanforde-<br />

rungen den in überfüllten Hochschulen ohnehin schwierigen Start ins Studium.<br />

Und ewig grüßt PISA<br />

Und heute? Daran, dass deutschen Schülerinnen und Schülern offenbar grundlegende Fä-<br />

higkeiten in Deutsch und Mathematik fehlen, hat sich wenig geändert. Die 2003er PISA-<br />

Studie (Programme for International Student Assessment) der OECD, in der es speziell um<br />

Mathematik-Kompetenzen von 15jährigen geht, hat es gezeigt: Selbst deutsche Gymnasia-<br />

stinnen und Gymnasiasten schneiden im internationalen Vergleich nur mittelmäßig ab, die<br />

Unterschiede zwischen den Gymnasien sind hoch. Eine Verbesserung der Situation können<br />

u.a. einheitliche Bildungsstandards und ihre laufende Überprüfung bringen. Programme wie<br />

SINUS-Transfer <strong>für</strong> die Verbesserung des Mathe-Unterrichts, Chemie in Kontext und Physik<br />

im Kontext sind hoffnungsvolle Schritte in die richtige Richtung.<br />

Kopf in den Sand oder selbst etwas tun?<br />

Was tun angesichts solcher wenig erhebenden Tatsachen? Auf den Mathelehrer an der<br />

Penne schimpfen? Sich ärgern, dass man zu faul war, um den Mathe-Leistungskurs zu be-<br />

legen? Hoffen, dass es schon irgendwie gut geht, nach dem Motto "Augen zu und durch"?<br />

Oder bloß nichts mit Mathe studieren? Was Letzteres betrifft, fallen sämtliche ingenieur-,<br />

naturwissenschaftlichen, ja sogar wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge weg.<br />

Es bleibt eine Möglichkeit, die die Hochschulen anbieten: Vorkurse, auch Brückenkurse ge-<br />

nannt. Sie finden meist kurz vor Beginn des Studienjahres statt, dauern von wenigen Tagen<br />

bis einige Wochen, sind meist kostenfrei und haben den großen Vorteil, dass hier punkt-<br />

genau auf die künftigen Anforderungen des Studiums eingegangen werden kann. Dadurch

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