Heft 126 - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
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- Definition und Beachtung von Aufwand und Konsequenzen,<br />
- Planung und Durchführung einer Evaluation sowie<br />
- Dokumentation und Publikation benutzter und erstellter Materialien.<br />
Im Folgenden werden zwei in der Praxis erprobte Modelle empfohlen, die in ihren Elementen<br />
flexibel sind und so den Vorteil haben, dass sie jederzeit an örtliche, zeitliche, adressaten-<br />
spezifische, inhaltliche oder sonstige Gegebenheiten oder Vorgaben angepasst werden kön-<br />
nen.<br />
8.1.1 Schulprojekt mit Praktikum als Schwerpunkt in der vorletzten Jahrgangsstufe<br />
Berufs- und Hochschulorientierung als schulisches Projekt mit einem Praktikum bietet sich<br />
schwerpunktmäßig <strong>für</strong> die Jahrgangsstufe 12 (bei dreizehnjähriger Schulzeit bis zum Abitur)<br />
bzw. Jahrgangsstufe 11 (bei zwölfjähriger Schulzeit bis zur Hochschulreife) an. Da viele<br />
Schüler/innen sich freiwillig nicht mit ihrer Berufsperspektive befassen, sollte spätestens hier<br />
die erste Auseinandersetzung mit der eigenen Zukunft gewissermaßen "erzwungen" und<br />
durch die Anbindung an das Fach Politik und Wirtschaft (bzw. Gemeinschaftskunde oder So-<br />
zialkunde) überprüfbar gemacht werden. So kann ein verbindlicher Charakter ebenso ge-<br />
währleistet werden wie eine inhaltliche Einbettung des Praktikums in den Unterricht.<br />
Ziele<br />
Zweck jeder Berufs- und Studienwahlvorbereitung sollte sein, Strategien und Entschei-<br />
dungshilfen auf dem Weg zur Berufswahl zu liefern und bei den Heranwachsenden Ent-<br />
scheidungsprozesse hin zu einer bewussten, selbstständigen und eigenverantwortlichen Be-<br />
rufswahl in Gang zu setzen. Schulprojekte zu diesem Thema sollten zur systematischen<br />
Auswertung vorhandener Möglichkeiten anleiten und auf mögliche Hindernisse bei der Reali-<br />
sierung einer gewählten Alternative frühzeitig aufmerksam machen. Auf diese Weise sollten<br />
vor allem die jeweiligen Konsequenzen einer Entscheidung <strong>für</strong> einen bestimmten Beruf oder<br />
Studiengang herausgearbeitet werden und außerdem eine Auseinandersetzung mit der "an-<br />
deren" Seite im Berufswahlprozess initiiert werden, die einem gegenübertritt und andere<br />
Ziele verfolgt als Ausbildungs- oder Arbeitsplatzsuchende. Projekte der schulischen Praxis<br />
sind daher - im Gegensatz zum Betriebspraktikum der Klasse 9, das vorwiegend auf die<br />
praktische Tätigkeit ausgerichtet ist - vor allem analytisch anzulegen, d.h. es sollen z.B. Be-<br />
triebe und Fachbereiche an einer Universität sowie unterschiedliche Berufe und die jeweili-<br />
gen Qualifikationsanforderungen untersucht und näher erforscht werden. Dabei können ei-<br />
gene Kenntnisse, Fähigkeiten und Interessen mit den realen Bedingungen verglichen und<br />
die möglichen Konsequenzen der Entscheidungen bewusst gemacht werden.