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Heft 126 - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung

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Ende eines längeren Prozesses soll eine möglichst gut begründete eigene Entscheidung<br />

stehen.<br />

Konzept<br />

Die Intensivphase der Berufsorientierung liegt bei diesem Modell in der Jahrgangsstufe 11<br />

(bei dreizehnjähriger Schulzeit bis zum Abitur). Neben der Tatsache, dass mit dem Eintritt in<br />

die gymnasiale Oberstufe die erste berufsrelevante Entscheidung gefallen ist, könnte ein<br />

wichtiger Grund <strong>für</strong> diese zeitliche Festlegung eine erhoffte Rückwirkung auf Motivation und<br />

Ernsthaftigkeit in der bevorstehenden Qualifikationsphase sein. Auch mag <strong>für</strong> viele ein Prak-<br />

tikum in der 12. Jahrgangsstufe zu spät liegen (z.B. <strong>für</strong> eine rechtzeitige Bewerbung an einer<br />

Berufsakademie) oder es kann die Überlegung hinzukommen, den Unterricht in der Qualifi-<br />

kationsphase nicht durch ein 14-tägiges Praktikum unterbrechen zu wollen. Eine curriculare<br />

Anbindung an das Fach Politik und Wirtschaft (oder Gemeinschaftskunde bzw. Sozialkunde)<br />

wird auch bei diesem Projekttyp empfohlen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler absolvieren in der Jahrgangsstufe 11 (Orientierungsstufe)<br />

wahlweise ein 14-tägiges Praktikum in einem selbst gewählten Betrieb oder ein Schnupper-<br />

studium an einer Hochschule. Der Politik- / Wirtschafts-Unterricht bereitet das Praktikum in<br />

Betrieben und Hochschulen vor und wertet es aus. Tutorinnen und Tutoren regen die Dis-<br />

kussion über Berufsvorstellungen der Schülerinnen und Schüler an und geben Hilfestellun-<br />

gen, um eigene Fähigkeiten und Interessen, Schwächen und Defizite zu identifizieren. Das<br />

Programm des Schnupperstudiums, das in Zusammenarbeit mit den Hochschulen der Regi-<br />

on entwickelt werden sollte, könnte exemplarisch umfassen<br />

- drei Hochschul- und Berufsinformationstage (mit Besuch von Vorträgen, Informations-<br />

ständen) außerhalb der Schule,<br />

- zwei Informationstage an der Schule zur Berufs- und Studienorientierung mit Präsenta-<br />

tionen der Studien- und Berufsberatungen (ggf. mit der Möglichkeit zu Einzelgesprächen)<br />

sowie<br />

- eine Woche Teilnahme an Proseminaren und Vorlesungen in mehreren Fachrichtungen<br />

an nahe gelegenen Hochschulen.<br />

Alternativ könnte ein in Eigeninitiative oder mit Unterstützung privater Kontakte organisiertes<br />

Schnupperstudium an einer entfernt liegenden Hochschule in Frage kommen oder gar, wenn<br />

vom Schulamt vorgegebene Bedingungen erfüllt sind, von der Schule in Einzelfällen ein<br />

Praktikum im Ausland genehmigt werden.<br />

Betriebspraktikum wie Schnupperstudium in der Jahrgangsstufe 11 dienen der Erkundung<br />

eines Berufsfeldes; beide Formen der Berufsorientierung werden <strong>für</strong> geeignet gehalten, neue

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