Heft 126 - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
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Hochschulen - insbesondere kleinere in Ballungsgebieten - an Kapazitätsgrenzen, was die<br />
Befriedigung der Nachfrage seitens der Schulen nach betreuten Gruppenberatungen und -<br />
veranstaltungen angeht. Zu empfehlen ist also, insbesondere die zentralen, aber auch<br />
die Fach-Studienberatungsstellen auszubauen sowie die Qualität ihrer Arbeit dauer-<br />
haft zu evaluieren und zu sichern.<br />
Mehr denn je wird es künftig darauf ankommen, dass Studieninteressierte und -berechtigte<br />
wissen, was mit der Realisierung ihres Studienwunsches auf sie zukommt, also welche fach-<br />
lichen Qualifikationen <strong>für</strong> das jeweils ins Auge gefasste Studium selbst, aber auch <strong>für</strong> unter<br />
Umständen zu bestehende Tests bei der Zulassung zu demselben gefordert werden. Die<br />
Erweiterung des Auswahlrechts der Hochschulen bei der Zulassung zum Studium und die<br />
Möglichkeit der Hochschulen, durch Satzung festlegen zu können, welche studiengangspe-<br />
zifischen Fähigkeiten und Kenntnisse neben der formalen Hochschulreife zu Beginn des<br />
Studiums nachgewiesen werden müssen, und diese auch abzuprüfen, erhöhen <strong>für</strong> Studien-<br />
bewerberinnen und -bewerber deutlich den Druck, "Bescheid zu wissen" und sich unter Um-<br />
ständen gezielt auf das Studium vorzubereiten. Die Hochschulen ihrerseits sind damit in der<br />
Pflicht, zum einen verstärkt Aufklärung zu betreiben über das, was an ihnen gefordert wird,<br />
zum anderen verstärkt Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln und anzubieten.<br />
Es wird daher empfohlen, das Angebot an Vor- und Brückenkursen (z.B. in einem<br />
Grundlagenfach wie Mathematik <strong>für</strong> naturwissenschaftliche Fächer), in denen Studi-<br />
enanfängerinnen und -anfänger ebenso wie Studienbewerberinnen, -bewerber und<br />
-interessierte ihr Wissen überprüfen, vorhandene Qualifikationen mit Studienanforde-<br />
rungen abgleichen, Wissenslücken bzw. Defizite feststellen und verringern und eine<br />
individuelle Standortbestimmung vornehmen können, deutlich auszuweiten.<br />
Dies sollte nicht nur in der Weise geschehen, dass Vor- und Brückenkurse unmittelbar, also<br />
in den letzten zwei oder drei Wochen vor Vorlesungsbeginn, in der Hochschule <strong>für</strong> bereits<br />
zugelassene / neu eingeschriebene Studierende angeboten werden, sondern auch und vor<br />
allem zeitlich eher schulnah und in der vorlesungsfreien Ferienzeit, vielleicht sogar in den<br />
Schulen, damit auch ein Nutzen <strong>für</strong> ein erfolgreiches Durchlaufen von Hochschulauswahl-<br />
verfahren bzw. gegebenenfalls zu absolvierenden Eignungstests entsteht. Bei Entwicklung<br />
und Angebot von Vor- und Brückenkursen scheinen die Formen der Zusammenarbeit zwi-<br />
schen Hochschulen (d.h. hier vor allem den Fachbereichen) und Schulen (d.h. den Lehrerin-<br />
nen und Lehrern) noch nicht ausgeschöpft zu sein und sollten daher in weitaus höherem<br />
Maße als bisher identifiziert und ausgebaut werden. Dies betrifft propädeutische Schülerkur-<br />
se als Angebote der Hochschulen ebenso wie Fragen einer optimalen Vorbereitung auf Vor-<br />
und Brückenkurse sowie die Durchführung und Betreuung solcher Veranstaltungen. Zu prü-