Heft 126 - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
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Konzept<br />
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Selbstverständlich sollte sein, dass die praktische Umsetzung eines solchen Schulprojekts in<br />
jeder Phase diskutiert werden muss, um gegebenenfalls neue Elemente in das Projekt zu<br />
integrieren. Deswegen sind Verbesserungsvorschläge von Beteiligten oder Interessierten je-<br />
derzeit willkommen. Es muss klar sein, dass mit der Durchführung eines schulischen Pro-<br />
jekts keine Garantie <strong>für</strong> die "richtige" Berufs- oder Studienfachwahl gegeben werden kann<br />
und dass es sich schon gar nicht um ein Programm zur Verhinderung von Arbeitslosigkeit<br />
handelt. Es kann nur versucht werden, auf die individuelle Seite einzuwirken, also die Abwä-<br />
gung zwischen subjektiven Wünschen, Vorstellungen, Neigungen und objektiven Vorausset-<br />
zungen zu initiieren.<br />
Aufgabe der Schüler/innen ist es, sich - ihren Interessen entsprechend - selbstständig einen<br />
Praktikumsplatz <strong>für</strong> zwei Wochen zu suchen. Dieser muss nicht zwingend am Ort der Schule<br />
liegen, sondern kann bundes- und EU-weit gesucht werden. Neben der Orientierung in nur<br />
einem Betrieb oder nur an der Hochschule sollte sowohl die Kombination von Hochschule<br />
und Betrieb als auch eine Orientierung in mehreren Betrieben oder Fachbereichen möglich<br />
sein. Die Entscheidung sollte aber immer im Abschlussbericht vom Schüler begründet wer-<br />
den. Um selbstständige Entscheidungen zu erleichtern und einen Überblick über Ziele und<br />
Ablauf des Praktikums zu geben, erhält jeder zu Beginn der Jahrgangsstufe einen Reader<br />
mit detaillierten Hinweisen und Tipps zu Anforderungen, Realisierungsmöglichkeiten sowie<br />
zu den zu erbringenden Leistungen. Im Praktikum selbst geht es vor allem darum, die eige-<br />
nen Qualifikationen sowie die Betriebe bzw. die Universität zu erforschen und die Ergebnisse<br />
daraufhin zu untersuchen, ob die Beobachtungen in der beruflichen Realität bzw. während<br />
des Studiums mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen oder nicht. Diese Beobachtun-<br />
gen müssen in einem detaillierten Bericht dargelegt werden. Das Projekt ist mit Absolvierung<br />
des Praktikums nicht abgeschlossen, sondern stellt einen fortlaufenden Prozess dar, der bis<br />
zum Abitur ständig in Gang gehalten werden sollte, d.h. die Lehrer/innen erinnern die Schü-<br />
ler/innen immer wieder daran, sich zusätzliche Informationen zu beschaffen und Entschei-<br />
dungen über ihr weiteres Vorgehen zu treffen.<br />
Realisierung<br />
Wichtig <strong>für</strong> die Integration in den normalen Schulablauf ist die Akzeptanz des Projekts bei<br />
Schülerinnen, Schülern, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern. Für die Vorbereitung oder den<br />
Auftakt empfiehlt sich eine Veranstaltung in der zweiten Hälfte der vorausgehenden Jahr-<br />
gangsstufe 11, die gemeinsam mit der Agentur <strong>für</strong> Arbeit (wobei eine grundsätzliche Zusage<br />
einer personellen Beteiligung der Agenturen <strong>für</strong> Arbeit an solchen Veranstaltungen nicht ge-<br />
geben ist) und der zentralen Studienberatung einer nahe gelegenen Hochschule durchge-