Heft 126 - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
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5.3.3 Förderung des Interesses an naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen<br />
Untersuchungen belegen ein Nachlassen der Wahl und des Besuchs naturwissenschaftlicher<br />
Leistungskurse in der gymnasialen Oberstufe (insbesondere in Physik und Chemie) seit Be-<br />
ginn der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts. 1 Um hochschulseitig das Interesse an Natur-<br />
und Ingenieurwissenschaften zu erhalten oder zu erhöhen, bieten einschlägige Fachbereiche<br />
ein ganzes Spektrum von speziell an Schüler und teilweise besonders an Schülerinnen ge-<br />
richteten Veranstaltungen an; die Grenzen zu den übrigen in Kapitel 5.3 beschriebenen An-<br />
gebote der Hochschulen sind dabei äußerst fließend.<br />
Beispiel Berlin: Die "Lange Nacht der Wissenschaften" in Berlin ist eine Veranstaltung, die<br />
es Schülerinnen und Schülern ermöglicht, vor allem mit Naturwissenschaftlerinnen und Na-<br />
turwissenschaftlern der Hochschulen zusammenzuarbeiten und zu experimentieren. An der<br />
Freien Universität Berlin wurden z.B. im Jahr 2003 angeboten:<br />
- Entdeckungsreise in die Welt der Chemie,<br />
- Bienen-nützlich, fleißig bedroht,<br />
- Lernmaschine Rinderwahnsinn BSE,<br />
- Ballspielende Roboter und Bits im Bambus,<br />
- Folgt dem Laserstrahl,<br />
- Von Supercomputern und Datenrobotern,<br />
- Abenteuer Bibliothek.<br />
Beispiel Hamburg: Die Technische Universität Hamburg-Harburg betreibt seit dem Jahr<br />
2000 ein Schulkooperationsnetzwerk, das mathematisch oder naturwissenschaftlich beson-<br />
ders engagierte und leistungsfähige Gymnasien des Großraums Hamburg mit der TUHH<br />
mittels bilateraler Verträge verknüpft. Die Schulen übernehmen hierbei die Rolle von Multipli-<br />
katoren.<br />
Zu den in den Verträgen erklärten Zielen gehört, Schülerinnen und Schüler <strong>für</strong> technik-<br />
orientierte Fächer zu begeistern, ihnen die Bedeutung der MINT-Fächer (Mathematik, Infor-<br />
matik, Naturwissenschaften) <strong>für</strong> die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu er-<br />
klären, die Qualität der MINT-Ausbildung gemeinsam zu heben und sie noch besser auf ein<br />
Studium vorzubereiten. Das Leistungsangebot der TUHH <strong>für</strong> die Schulen ist von Schule zu<br />
Schule leicht variierend. Die TUHH, die das Projekt führt, ist bestrebt, allen Kooperations-<br />
schulen über Ihre Leistungsvereinbarungen hinausgehende Angebote zu machen. Jeder<br />
Schule ist an der TUHH ein Kooperationsprofessor zugeordnet, der den Kontakt mit den<br />
1 Vgl. Tino Bargel / Michael Ramm: Studiensituation und studentische Orientierungen, 8. Studierendensurvey<br />
an Universitäten und Fachhochschulen, Bonn 2003.