Heft 126 - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
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Daneben werden "Ziel-Orientierungsseminare zur Studien- und Berufswahl" (ZOS) zur Be-<br />
ratung von Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe, Personen in der Bil-<br />
dungspause und Studierenden mit Orientierungsproblemen angeboten (www.schule-bw.de/<br />
schularten/gymnasium/zos). In mehrtägigen Seminaren lernen die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer, ihre Fähigkeiten und Ziele zu definieren, geeignete Tätigkeitsfelder zu identifizie-<br />
ren und ihr Informationsmanagement zu verbessern. ZOS wendet sich gezielt an Personen,<br />
die sich eine Entscheidungsgrundlage <strong>für</strong> die Studien- und Berufswahl erarbeiten wollen.<br />
Dadurch, dass man sich zunächst auf Ziele und Fähigkeiten der eigenen Person konzentriert<br />
und bei der anschließenden Suche nach einer geeigneten Tätigkeit darauf aufbaut, erkennt<br />
man die eigenen Ressourcen und erfährt, wie und wo sie eingesetzt werden können. Dieser<br />
Ansatz kann mit den angewandten Methoden auch in Zukunft, z.B. bei der Arbeitsplatzsu-<br />
che, angewandt werden. Das Programm beruht auf einer Idee der Konstanzer Organisati-<br />
onsberatung Kloff; an der Universität Konstanz wurde es in den Jahren 1994-96 erprobt und<br />
weiterentwickelt. In einer gemeinsamen Initiative des Ministeriums <strong>für</strong> Wissenschaft, For-<br />
schung und Kunst, der Arbeitsverwaltung, der Schulen und der Schulverwaltung wurde ZOS<br />
in die Beratungskonzepte von Hochschulen, Schulen und Arbeitsverwaltung integriert. In<br />
speziellen Fortbildungsveranstaltungen haben sich die als ZOS-Trainer/innen tätigen Lehr-<br />
kräfte, Berufsberater/nnen und Vertreter/innen der Studienberatungen auf diese Aufgabe<br />
vorbereitet. Die Gruppenarbeit unter Anleitung von Vertreterinnen und Vertretern der ver-<br />
schiedenen Einrichtungen erhöht die Effizienz der ZOS-Seminare, die in ganz Baden-<br />
Württemberg mit regionalen Schwerpunkten stattfinden.<br />
In Hessen haben Kultusministerium, Wissenschaftsministerium und Agentur <strong>für</strong> Arbeit die<br />
Handreichung "Berufs- und Studienwahlvorbereitung in der Gymnasialen Oberstufe" heraus-<br />
gegeben, die sich vornehmlich an die Lehrerschaft richtet, um neue Impulse im Hinblick auf<br />
die Berufs- und Studienorientierung an gymnasialen Oberstufen zu geben. Kernstück dieser<br />
Broschüre ist - jeweils in regionaler Gliederung - eine Beschreibung der Angebote der<br />
Agenturen <strong>für</strong> Arbeit, der Universitäten und Fachhochschulen, der Arbeitskreise Schule -<br />
Wirtschaft, der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern sowie gelungener<br />
Praxisbeispiele aus den Schulen. Ferner sind in der Handreichung die rechtlichen Grundla-<br />
gen der Studien- und Berufswahlvorbereitung, Literaturangaben und hilfreiche Internet-<br />
Adressen abgedruckt.<br />
In Nordrhein-Westfalen ist die Berufs- und Studienwahlorientierung fester Bestandteil der<br />
schulischen Arbeit in den Sekundarstufen I und II. So sind Schulen mit gymnasialer Ober-<br />
stufe seit 1999 verpflichtet, die Schülerinnen und Schüler "in Zusammenarbeit mit der Be-<br />
rufsberatung und ortsnahen Hochschulen" auf die Studien- und Berufswahl vorzubereiten. Es<br />
haben sich in ganz NRW in unterschiedlichen Formen Kooperationen zwischen Schulen,