Heft 126 - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
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Wobei Vorkurse noch helfen können<br />
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Und so steht in den Wuppertaler Kursen weniger das Einüben von Rechentechniken im<br />
Mittelpunkt, sondern "die Nutzung der Mathematik als ein ausgesprochen wirkungsvolles<br />
geistiges Denkwerkzeug, mit dem man komplexe geistige Probleme aller Art lösen kann."<br />
Zudem wird auf eine ganze Reihe weiterer Probleme eingegangen bzw. diese werden den<br />
Teilnehmern durch den Kurs bewusst gemacht:<br />
� Einige Studierende schätzen ihre Leistungsfähigkeit zu hoch, andere zu gering ein. Für<br />
beide Gruppen können die Erfahrungen des Kurses <strong>für</strong> eine realistische Selbsteinschät-<br />
zung sehr hilfreich sein.<br />
� Studienanfänger/innen können sich vielfach Wissen noch nicht selbstständig erarbeiten.<br />
Oft fehlen wichtige Fähigkeiten wie das Zusammenfassen von komplexeren Inhalten<br />
oder das Formulieren offener Fragen, so dass der Stoff schnell wieder vergessen wird.<br />
� Mathematik erfordert höchste Konzentration und Arbeitsintensität. Wie im Hochlei-<br />
stungssport zahlt sich hartes Training später aus. Mit Auffassungen wie "Ich kann ja<br />
noch vor der Klausur lernen" kommt man nicht durch das Studium.<br />
� Schwächere Studierende nutzen vielfach vorhandene Hilfsangebote zu wenig bzw.<br />
leugnen Probleme. Nur durch aktives Fragen und Nachhaken werden Verständnis- und<br />
Arbeitsprobleme behoben.<br />
Und so springt auch immer durchschnittlich ein Viertel der Vorkurs-Teilnehmer vorzeitig ab<br />
- die meisten schrecken vor dem Arbeitsaufwand zurück, empfinden ihn als "unzumutbar",<br />
mit der Folge, dass es auch im Studium zu erheblichen Schwierigkeiten kommt. "Es gibt<br />
aber auch Studenten, die mit extrem schwachen fachlichen Vorleistungen in den Kurs<br />
kommen und ihn teilweise auch nicht bestehen", so Krause, "die aber dennoch im Laufe von<br />
etwa einem Jahr die Defizite aufholen und im vorgesehenen Zeitraum erfolgreich studieren.<br />
Wenn jemand vor dem Studium merkt, dass er trotz guter oder wegen fehlender Kenntnisse<br />
hart arbeiten muss, dann ist es besser, er merkt dies zu Beginn, als wenn er diese Erfah-<br />
rung erst am Ende des ersten Semesters macht."<br />
Probeklausur gibt Auskunft<br />
Der Vorkurs läuft in Wuppertal über fünf Wochen, täglich von montags bis freitags mit zwei<br />
Stunden Vorlesung und zwei Stunden Übungen. Je nach Vorkenntnis ist zusätzliche Nach-<br />
arbeit unbedingt erforderlich. In der Mitte des Kurses findet eine Probeklausur statt, die die<br />
wichtige Funktion hat, jedem Teilnehmer rechtzeitig seine Leistungsfähigkeit und seine Pro-