Heft 126 - Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung
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tragliche Grundlage gestellt (institutionalisiert) und auf regionaler und überregionaler<br />
Ebene vernetzt.<br />
- Berufsorientierung ist nicht mehr nur Aufgabe einer bestimmten Fächergruppe, sondern<br />
wird als Angelegenheit der ganzen Schule wahrgenommen und entsprechend im Schul-<br />
profil verankert.<br />
Durch das SWA-Programm konnte bereits eine beachtliche Breitenwirkung erzielt werden.<br />
Die erreichte Qualität der Zwischenergebnisse des Programms lässt erwarten, dass auch<br />
bundesweit eine nachhaltige Wirkung auf die Verbesserung der Berufsorientierung und dar-<br />
über hinaus auf Inhalt und Didaktik des Schulunterrichts entfaltet wird.<br />
Besonders hervorzuheben ist der im SWA-Programm erfolgreich beschrittene Weg eines<br />
ganzheitlichen Unterrichtskonzepts zur Berufsorientierung: weg von der reinen faktenorien-<br />
tierten Wissensvermittlung in der überwiegend klassischen Form des Frontalunterrichts hin<br />
zur prozessorientierten Kompetenzstärkung.<br />
6.2.3 Beispiel "Kooperationsprojekt Berufswahlpass"<br />
Exemplarisch soll hier der Berufswahlpass (BWP) aus dem Projektpool des SWA-<br />
Programms vorgestellt werden: Er ist eine Kooperation zwischen den <strong>Länder</strong>n des so ge-<br />
nannten "Nordverbundes", d.h. den sieben <strong>Länder</strong>n Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg,<br />
Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie der <strong>Bund</strong>esagentur <strong>für</strong><br />
Arbeit (BA); der BWP wurde unter dem Dach des Programms "Schule - Wirtschaft / Arbeits-<br />
leben" des BMBF im Rahmen des Projektes "Flexibilisierung der Übergangsphase und Be-<br />
rufswahlpass" entwickelt und im Nordverbund mit unterschiedlichen Schwerpunkten in allen<br />
Schulformen der Sekundarstufe I erprobt. Bis Anfang 2005 wurden über 84.000 Berufswahl-<br />
pässe verteilt - vor allem in Schulen des Nordverbundes, aber auch in anderen <strong>Länder</strong>n und<br />
sogar in Österreich und der Schweiz. Das 1999 gestartete Projekt hatte eine Laufzeit von<br />
drei Jahren und wurde danach unter dem Titel "Flexibilisierungsbausteine und Berufswahl-<br />
pass: Systematische und konzeptionelle Transferentwicklung und Strukturierung der Zu-<br />
sammenarbeit verschiedener Kooperationspartner" mit dem Ziel der Weiterentwicklung <strong>für</strong><br />
weitere drei Jahre fortgesetzt. Im Rahmen der Weiterentwicklung wurde der BWP unter an-<br />
derem nach unterschiedlichen Schulformen differenziert: Haupt- und Realschulen - Gesamt-<br />
schulen - Gymnasien.<br />
Durch die erfolgte Ausdifferenzierung der drei verschiedenen Varianten des Berufswahlpasses, der<br />
als Portfolioansatz zur Dokumentation des erreichten Standes der individuellen Berufswahlvorbereitung<br />
in der Rahmenvereinbarung von BA und KMK (Anhang 2) explizit empfohlen wird, können die