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Epidemiologische Forschung<br />
Krebsregistrierung und Krebsepidemiologie:<br />
ein untrennbares Paar<br />
Krebsregistrierung und Krebsepidemiologie bilden<br />
ein untrennbares Paar – der Nutzen des einen Bereichs<br />
ist mit dem des anderen verbunden. Rein technisch<br />
könnte die Krebsregistrierung zwar erfolgen, ohne<br />
andere Bereiche der Krebsepidemiologie einzubeziehen.<br />
Umgekehrt sind viele Bereiche der Krebsepidemiologie<br />
nicht auf die Krebsregistrierung angewiesen.<br />
Aber sowohl die Krebsregistrierung als auch die<br />
Krebsepidemiologie sind wesentliche Elemente, um<br />
ein effektives Krebsprogramm durchführen zu können.<br />
Für Länder mit einer hohen Lebenserwartung wie<br />
die <strong>Schweiz</strong> stellt Krebs – primär eine Alterserkrankung<br />
– ein ernsthaftes gesundheitspolitisches Problem<br />
dar. Weil Krebs eine der Hauptursachen für<br />
Morbidität und Mortalität ist, verfügen die meisten<br />
Län der über Gesundheitsprogramme, die Informatio<br />
nen aus Krebsregistern nutzen, um die Auswirkungen<br />
von Krebs auf die Gesellschaft zu minimieren.<br />
Krebsregistrierung für das Krebsmonitoring<br />
Populationsbasierte Krebsregistrierung heisst, dass<br />
sämtliche Krebsdiagnosen innerhalb einer bestimmten<br />
Bevölkerungsgruppe (z. B. einer Gemeinde, einer<br />
Region oder eines Landes) dokumentiert werden.<br />
Die Krebsregistrierung ist die einzige Möglichkeit,<br />
um genau zu wissen, wie viele Menschen in einer Bevölkerung<br />
an Krebs erkranken und mit der Krankheit<br />
leben, und welche Arten von Krebs auftreten. Zugleich<br />
dient die Registrierung der Krebsbekämpfung.<br />
Krebsregister existieren weltweit. Derzeit umfasst<br />
GLOBOCAN 2008, die Datenbank der Internationalen<br />
Krebsforschungsagentur (IARC), 184 Länder<br />
[1, 2]. Die Aufgabe der zur Weltgesundheitsorganisation<br />
gehörenden IARC besteht darin, Forschung<br />
über die Ursachen von Krebs beim Menschen und die<br />
Dr. Kerri M. Clough-Gorr, MPH<br />
Wissenschaftliche Direktorin des Nationalen Instituts für Krebsepidemiologie und -registrierung (NICER),<br />
c/o Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Universität Zürich<br />
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