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Deutsch - Krebsliga Schweiz

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Wir haben mehrere Gene identifiziert, die in den tumoraktivierten<br />

Lymphgefässen aktiver sind als in normalen<br />

Lymphgefässen. Mehrere dieser Gene spielen eine wichtige<br />

Rolle für das Wachstum der Lymphgefässe; dies konnten<br />

wir in Zellkulturuntersuchungen bestätigen. Ein besonders<br />

interessanter Faktor ist Neuropilin­2, ein Rezeptor<br />

für Botenstoffe, die spezifisch das Lymphgefässwachstum<br />

fördern. In einem nächsten Schritt werden wir nun blockierende<br />

Antikörper gegen Neuropilin­2 in einem experimentellen<br />

Modell für Tumorwachstum und Krebsmetastasierung<br />

testen. Wir vermuten, dass Hemmung von<br />

Neuropilin­2 die Krebsmetastasierung hemmt und somit<br />

eine mögliche neue Behandlungsstrategie für die Therapie<br />

von fortgeschrittenen Krebserkrankungen darstellt.<br />

Die in diesem Projekt entwickelte Methode der «immunlaservermittelten<br />

Gewebedissektion» konnten wir inzwischen<br />

auch erfolgreich einsetzen, um Tumorgefässe direkt<br />

aus menschlichen Tumoren zu isolieren und zu untersuchen.<br />

Diese neuen Studien haben zusätzliche Moleküle<br />

identifiziert, die in menschlichen Tumoren überaktiv sind<br />

und mögliche Zielstrukturen für neue Krebstherapien darstellen.<br />

Projektverantwortlicher<br />

Prof. Dr. Michael Detmar<br />

Institut für pharmazeutische Wissenschaften<br />

ETH Zürich<br />

HCI H303<br />

Wolfgang­Pauli­Strasse 10<br />

CH­8093 Zürich<br />

Tel. +41 (0)44 633 73 61<br />

michael.detmar@pharma.ethz.ch<br />

French Lars E. | Untersuchungen zur Rolle der Aktivierung<br />

des Inflammasoms und Interleukin-1-beta in<br />

der Pathogenese von Hautkrebs (OCS 02293­08­2008)<br />

Studies on the role of inflammasome activation and<br />

IL­1 beta in the pathogenesis of melanoma<br />

Es ist bekannt, dass chronische Entzündungsreaktionen<br />

eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Krebs spielen.<br />

IL­1b ist ein sehr wirkungsvolles pro­inflammatorisches<br />

Zytokin, dem eine Beteiligung an der Melanompathogenese<br />

zugeschrieben wird, wobei die Quelle von<br />

IL­1b in Tumoren umstritten ist.<br />

In unserem Projekt konnten wir zeigen, dass Melanomzellen<br />

in vitro selbst nicht in der Lage sind, IL­1b zu produzieren,<br />

sei es in primären Hauttumoren oder in Metastasen.<br />

Dementsprechend könnten Antigen­präsentierende Zellen<br />

wie dendritische Zellen (DCs), welche die unmittelbare<br />

Umgebung von Tumoren infiltrieren, die Quelle von IL­1b<br />

sein. Dafür spräche, dass eine Interaktion zwischen Tumorzellen<br />

und Zellen der angeborenen Immunität bereits<br />

belegt wurde. Nicht bekannt ist jedoch, welche Gefahrensignale<br />

(«danger signals») dendritische Zellen aktivieren<br />

und die Freisetzung von IL­1b auslösen. Da Melanomläsionen<br />

in ihrem Inneren oftmals nekrotische Areale ausbilden,<br />

untersuchten wir, ob diese nekrotischen Zellen in<br />

der Lage sind, die notwendigen Gefahrensignale zur Aktivierung<br />

von dendritischen Zellen auszusenden und dadurch<br />

die Sekretion von IL­1b zu veranlassen. Die Inkubation<br />

von nekrotischen Melanomzellen mit Monozyten<br />

oder den dritischen Zellen in vitro bewirkte tatsächlich<br />

eine starke Ausschüttung von IL­1b, weshalb wir unseren<br />

Fokus auf die Identifikation von Molekülen setzten, die in<br />

nekrotischen Zellfraktionen vorkommen und die Sekretion<br />

von pro­inflammatorischen Zytokinen auslösen.<br />

High mobility group box­1 (HMGB1) ist ein DNA­bindendes<br />

Protein, welches eine Aufgabe in der Genexpression<br />

und bei der Neuordnung von Chromatin erfüllt. Zusätzlich<br />

zu seinem Vorkommen im Zellkern kann es aber im Fall<br />

von zellulärem Stress und Schaden auch in den extrazellulären<br />

Raum entlassen werden. Es wurde als zentrales Element<br />

bei der Kopplung von Gewebeschädigung und Stress<br />

mit der Aktivierung der Mechanismen der angeborenen<br />

Immunität identifiziert und wird als «danger­associated<br />

molecule» bzw. Alarmin angesehen. Wir konnten zeigen,<br />

dass HMGB1 in hohen Konzentrationen in nekrotischen<br />

Melanomzellen vorkommt, und wollen seine Funktion als<br />

Gefahrensignal dieser Zellen weiter charakterisieren. Dazu<br />

führen wir momentan Experimente mit Zellen durch, bei<br />

denen das Gen für HMGB1 inaktiviert wurde.<br />

Projektverantwortlicher<br />

Prof. Dr. Lars E. French<br />

Dermatologische Klinik<br />

UniversitätsSpital Zürich<br />

Gloriastrasse 31<br />

CH­8091 Zürich<br />

Tel. +41 (0)44 255 25 50<br />

lars.french@usz.ch<br />

Heikenwälder Mathias | Untersuchung und Identifikation<br />

neuer Therapien zur Behandlung von hepatitis-<br />

induziertem Leberkrebs mithilfe von Mausmodellen<br />

(OCS 02113­08­2007)<br />

Molecular dissection of hepatocellular carcinogenesis<br />

in mice with chronic hepatitis, a mouse model of hepatitis­associated<br />

human hepatocellular carcinoma<br />

In dieser Studie wurden Leber­Nadelbiopsien von Patienten<br />

untersucht, die an Leberkrebs als Folge verschiedener<br />

entzündlicher und nicht entzündlicher Lebererkrankungen<br />

litten. Es stellte sich heraus, dass ein bestimmter Signalweg,<br />

der Lymphotoxin­Signalweg, vor allem in Patienten<br />

angeschaltet war, die entweder chronisch mit Hepatitis­B<br />

oder ­C (HBV, HCV) infiziert waren oder die als Folge einer<br />

chronischen HBV­ oder HCV­Infektion an Leberkrebs<br />

litten.<br />

Wir haben den Lymphotoxin­Signalweg durch ein Transgen<br />

konstitutiv aktiviert und spezifisch in die Leber der<br />

Maus transferiert. Wir konnten dadurch die Entwicklung<br />

von Leberkrebs in der humanen Situation simulieren und<br />

zeigen, dass die Aktivierung des Lymphotoxin­Signalwegs<br />

kausal mit der Entwicklung von Hepatitis und Leberkrebs<br />

zusammenhängt. Zusätzlich haben wir die Lebertumoren<br />

in der Maus genetisch, histologisch und biochemisch charakterisiert<br />

und konnten zeigen, dass die Tumoren intrahepatisch<br />

metastasieren.<br />

Auch der Mechanismus der Leberkrebsentstehung konnte<br />

aufgeklärt werden: Er ist abhängig von der Aktivierung<br />

des NFkB­Signalwegs in Hepatozyten und der Anwesenheit<br />

von Lymphozyten. Die Behandlung mit einem<br />

lös lichen Lymphotoxin­Rezeptor (LT�R­Ig) konnte die<br />

Entstehung von Hepatitis und Leberkrebs in diesen Mäusen<br />

reduzieren oder hemmen. Aufgrund dieser Resulta te<br />

haben wir in einer weiteren Studie einen neuen Signal weg<br />

identifiziert, der unabhängig von der Aktivierung des<br />

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