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Das Risikoprofil, an Krebs zu sterben, war bei den älteren<br />
Männern und Frauen hinsichtlich der meisten soziodemografischen<br />
Eigenschaften ähnlich. Ein höheres Krebssterblichkeitsrisiko<br />
konnte bei Personen mit niedrigerer<br />
Schulbildung (alle Krebsarten bei Männern Risikoquotient<br />
(hazard ratio) HR = 0,84 [95 % Vertrauensintervall (confidence<br />
intervall) CI 0,82 – 0,85] tertiär, HR = 1,09 [95 %<br />
CI 1,07 – 1,10] ≤ obligatorisch, alle Krebsarten bei Frauen<br />
HR = 0,95 [95 % CI 0,92 – 0,98] tertiär, HR = 1,03 [95 %<br />
CI 1,02, 1,05] ≤ obligatorisch) sowie bei unverheirateten<br />
Personen gefunden werden. Die Risikofaktoren für die<br />
Krebssterblichkeit variierten weniger stark als angenommen<br />
in den älteren Altersklassen. Jedoch zeigten Resultate<br />
und Charakteristika von altersspezifischen Variationen,<br />
dass die älteste Gruppe (85 + Jahre alt) im Allgemeinen<br />
ein niedrigeres relatives Risiko für die Krebssterblich<br />
keit aufwies (mit Ausnahme des Lungenkrebsrisikos für<br />
Nicht<strong>Schweiz</strong>er).<br />
Auswirkung<br />
Diese umfassende epidemiologische Auswertung liefert<br />
zusätzlich Informationen über den Zusammenhang von<br />
Krebs und Alter in entwickelten Ländern. Diese Resultate<br />
helfen uns, jene Gruppen von älteren <strong>Schweiz</strong>er Erwachsenen<br />
mit dem grössten Risiko, an Krebs zu sterben, zu<br />
identifizieren. Dieses Wissen ist insbesondere für Krebskontrollprogramme<br />
nützlich, wenn gezielte Massnahmen,<br />
HealthcareRessourcen und Ungleichheiten zwischen<br />
verschiedenen Krebsarten über einen längeren Zeitraum<br />
verfolgt werden. Notwendig ist dazu eine weitere und<br />
fortlaufend aktualisierte epidemiologische Erforschung<br />
dieser Faktoren. Zukünftige Forschungsarbeiten sollten<br />
überdies den Einfluss der krebsbedingten Belastung auf<br />
die wachsende, älter werdende Bevölkerungsgruppe in der<br />
<strong>Schweiz</strong> und in weiteren entwickelten Ländern miteinbeziehen.<br />
Projektverantwortlicher<br />
Prof. Dr. med. Matthias Egger<br />
Institut für Sozial und Präventivmedizin<br />
Universität Bern<br />
Finkenhubelweg 11<br />
CH3012 Bern<br />
Tel. +41 (0)31 631 35 01<br />
egger@ispm.unibe.ch