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Sind Bund und Kantone denn gewillt, gemeinsam<br />
Lösungen zu finden?<br />
Ja, durchaus. Der «Dialog Nationale Gesundheitspolitik»,<br />
die ständige Plattform von Bund und Kantonen,<br />
beschäftigt sich aktuell mit der Umsetzung der<br />
Ziele des NKP auf politischer Ebene. Dank dieser<br />
Plattform sollten wir auch die Unterstützung der<br />
Kantone haben. Das Ziel ist, die Vertreterinnen und<br />
Vertreter aus Verwaltung und Politik möglichst früh<br />
in unsere Ideen einzubinden.<br />
Was wünschen Sie sich von der Krebsforschung<br />
<strong>Schweiz</strong> (KFS) und der <strong>Krebsliga</strong> <strong>Schweiz</strong> (KLS) im<br />
Zusammenhang mit dem NKP?<br />
Die KLS und die KFS sind als Mitglieder von Oncosuisse<br />
zwei ganz wichtige Träger des NKP. Die KLS<br />
zeichnet sich durch ihre jahrelange Erfahrung auf<br />
diversen im NKP abgedeckten Gebieten aus. Meh-<br />
rere Schlüsselpersonen der KLS sind auch wichtige<br />
Akteure im NKP. Ich bin sehr froh über diese enge<br />
Kooperation, denn ohne die Kompetenz und die Er-<br />
fahrung der KLS könnte das NKP nicht funktionieren.<br />
Bei der KFS hoffen wir, dass sie – neben der grosszügigen<br />
Finanzierung der Organisation und Infrastruktur<br />
– auch Forschungsarbeiten, speziell im Bereich<br />
der translationalen Forschung, finanziert.<br />
Was unterscheidet das <strong>Schweiz</strong>er NKP von Krebs-<br />
programmen in anderen Ländern?<br />
Das NKP ist sehr auf das Engagement der involvierten<br />
Personen angewiesen, die dies meist im Milizsystem<br />
und ohne Entlöhnung machen, da kein Budget<br />
dafür vorhanden ist. Natürlich gibt es auch Strukturen,<br />
mit denen das ganze Programm koordiniert<br />
wird. Aber das Grundkonzept, die Ideen und die Arbeit<br />
kommen von der Basis. Damit unterscheidet sich<br />
das NKP in der <strong>Schweiz</strong> von vergleichbaren Krebsprogrammen<br />
wie beispielsweise in Frankreich oder in<br />
<strong>Deutsch</strong>land, wo das Programm von den Ministerien<br />
stammt und auch viel mehr Mittel für die Implementierung<br />
zur Verfügung stehen. Der Vorteil unseres<br />
NKP ist, dass durch die Aktivitäten von der Basis<br />
her die Leute auch mehr das Gefühl haben, dass sie<br />
selbst etwas gestalten können, als wenn ein Programm<br />
von oben dekretiert wird.<br />
Prof. Dr. med. Richard Herrmann<br />
Richard Herrmann studierte<br />
Humanmedizin an der Universität<br />
Heidelberg, <strong>Deutsch</strong>land, wo er<br />
1973 promovierte und sich 1985<br />
für Innere Medizin habilitierte.<br />
Von 1991 bis 2011 war er Chefarzt<br />
der Klinik für Onkologie am<br />
Universitätsspital Basel sowie<br />
Extraordinarius der Medizinischen<br />
Fakultät der Universität Basel. Aktuell leitet er das Departement<br />
klinische Forschung am Basler Universitätsspital.<br />
Er ist seit Sommer 2009 Präsident von Oncosuisse,<br />
der <strong>Schweiz</strong>erischen Vereinigung gegen Krebs, welche<br />
für die Erarbeitung und die Umsetzung des Nationalen<br />
Krebsprogramms für die <strong>Schweiz</strong> 2011 – 2015 verantwortlich<br />
zeichnet. Zuvor präsidierte er sechs Jahre lang (2004<br />
bis 2010) die <strong>Schweiz</strong>erische Arbeitsgemeinschaft für<br />
Klinische Krebsforschung (SAKK). Seit 2009 ist er zudem<br />
Vizepräsident der Stiftung Krebsforschung <strong>Schweiz</strong>.<br />
Tel. +41 (0)61 328 70 75<br />
rherrmann@uhbs.ch<br />
www.oncosuisse.ch<br />
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