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Deutsch - Krebsliga Schweiz

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Resultate<br />

Fortgeschrittene Stadien sind mit zunehmendem Alter<br />

häufiger, aber auch nicht vollständig untersuchte und abgeklärte<br />

Fälle finden sich bei älteren Patientinnen häufiger.<br />

So wurde zum Beispiel bei 6 % der Patientinnen im Alter<br />

von 75 – 79 Jahren und bei 17 % der Patientinnen im Alter<br />

von 80 Jahren und älter das Stadium nicht bestimmt,<br />

während das nur bei 1 % bei Patientinnen, die jünger als<br />

65 Jahre alt waren, der Fall war. Auch der Anteil metastasierter<br />

Brustkrebsfälle ist mit 9 % höher bei Frauen über<br />

80 (5 % bei Frauen unter 65 Jahre). Die Häufigkeit der<br />

brusterhaltenden Operationen bei Tumoren < 5 cm ist bei<br />

Frauen in der Altersgruppe 65 – 74 Jahre mit 79 % sogar<br />

höher als bei jüngeren Patientinnen (76 %), nimmt aber<br />

nach dem 75. Altersjahr rapid ab, und nur die Hälfte der<br />

über 80­Jährigen wird brusterhaltend operiert, auch<br />

wenn dies aufgrund der Tumorcharakteristika möglich<br />

wäre. Auch ein grösserer Anteil von älteren Patientinnen,<br />

bei denen eine ausgedehnte Operation der Axilla nicht<br />

notwendig ist, wird mit dieser Technik operiert, was sich<br />

negativ auf die Lebensqualität der älteren Frauen auswirken<br />

kann. Um Rezidive zu verhindern, sind systemische<br />

Therapien notwendig. Diese, insbesondere Chemotherapien,<br />

werden bei älteren Frauen, auch wenn sie indiziert<br />

sind, weniger häufig an gewendet, was das Risiko eines<br />

Rezidivs erhöht.<br />

Fazit<br />

Frauen, bei denen Brustkrebs im Alter von 65 – 74 Jahren<br />

diagnostiziert wurde, unterscheiden sich kaum von jüngeren<br />

Patientinnen. Ab dem Alter von 75 Jahren, und mehr<br />

noch ab 80 Jahren, wird häufiger ein fortgeschrittener<br />

Brustkrebs festgestellt und die Behandlung entspricht weniger<br />

oft den Therapieempfehlungen. Inwiefern dies im<br />

Zusammenhang mit dem Wunsch der Patientin, ihrem allgemeinen<br />

Gesundheitszustand oder gravierenden Begleiterkrankungen<br />

steht, ist nicht ganz klar. Weitere Studien<br />

sollen untersuchen, inwiefern die heute durchgeführte<br />

Behandlung und Betreuung den Bedürfnissen der älteren<br />

Patientinnen entspricht.<br />

Projektverantwortlicher<br />

Prof. Dr. med. Beat Thürlimann<br />

Brustzentrum<br />

Kantonsspital St. Gallen<br />

Rorschacherstrasse 95<br />

CH­9007 St. Gallen<br />

Tel. +41 (0)71 494 10 83<br />

beat.thuerlimann@kssg.ch<br />

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