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Deutsch - Krebsliga Schweiz

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Forschung an der Schnittstelle von Klinik,<br />

Epidemiologie und Public Health<br />

Der erste Robert Wenner-Preis 2011 ging an die Medizinerin<br />

und Epidemiologin Julia Bohlius. Seit rund<br />

zehn Jahren forscht sie erfolgreich an der Schnittstelle<br />

von Onkologie / Hämatologie, Epidemiologie<br />

und Public Health. Im Jahr 2007 kam die 41-Jährige<br />

an das Institut für Sozial- und Präventivmedizin<br />

der Universität Bern, wo sie seither die Forschungsgruppe<br />

Krebs leitet. Ihr Spezialgebiet sind systematische<br />

Reviews (Übersichtsarbeiten) von Studien aus<br />

der klinischen Krebsforschung sowie Meta-Analysen<br />

basierend auf grossen Datensets mit individuellen<br />

klinischen Patientendaten, mit denen sie die Wirksamkeit<br />

verschiedener Krebstherapien untersucht.<br />

Eine ihrer bedeutendsten bisherigen Leistungen war<br />

die jahrelange Erforschung des Einflusses blutbildender<br />

Medikamente wie Erythropoietin (EPO) auf das<br />

Überleben von Krebspatienten. In einer 2009 in der<br />

renommierten Fachzeitschrift «Lancet» publizierten<br />

Arbeit konnte sie zeigen, dass diese Me dikamente<br />

– entgegen früheren Annahmen – die Sterblichkeit<br />

von Krebspatientinnen und -patienten erhöhen. In<br />

der Folge wurden die offiziellen Behandlungsempfehlungen<br />

angepasst, und die Verwendung dieser<br />

Medikamente in der Krebstherapie wurde weiter<br />

eingeschränkt. In Zukunft will sich Julia Bohlius ver-<br />

mehrt auf die Erkennung von Risikofaktoren kon-<br />

zentrieren, sodass Krebserkrankungen entweder ver-<br />

mieden oder aber früher erkannt und besser behandelt<br />

werden können. Im Zentrum stehen dabei Tumor-<br />

krankheiten von HIV-positiven Personen in Europa,<br />

Amerika und dem südlichen Afrika.<br />

Dr. med. Julia Bohlius, MScPH<br />

Julia Bohlius wurde 1971 im<br />

süddeutschen Tettnang geboren.<br />

Nach ihrem Medizinstudium an<br />

der Universität Hamburg sowie<br />

Praktika und Assistenzarztaufenthalten<br />

in Kolumbien, China, den<br />

USA und <strong>Deutsch</strong>land erlangte<br />

sie 2002 ihren Doktortitel an der<br />

Universität Köln, mit einem systematischen<br />

Literaturreview über die Behandlung von<br />

Lymphomen. Zwei Jahre später schloss sie den Master of<br />

Science in Public Health an der London School of Hygiene<br />

and Tropical Medicine ab. Zurück in Köln, arbeitete<br />

sie wieder am Departement für Hämatologie, Onkologie<br />

und Infektionskrankheiten und war gleichzeitig Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin in der Cochrane Haematological<br />

Malignancies Group. 2007 kam sie in die <strong>Schweiz</strong> und<br />

übernahm die Leitung der Forschungsgruppe Krebs am<br />

Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität<br />

Bern. Seit August 2011 ist sie Stipendiatin des «Ambizione-PROSPER-Programms»<br />

des <strong>Schweiz</strong>erischen Nationalfonds<br />

(SNF). Julia Bohlius lebt mit ihrer Familie im<br />

Seeland.<br />

Prof. Dr. med. Adrian Ochsenbein<br />

Adrian Ochsenbein wurde 1967<br />

im solothurnischen Derendingen<br />

geboren. Im Anschluss an sein<br />

Medizinstudium an der Universität<br />

Bern begann er 1996 seine<br />

wissenschaftliche Tätigkeit am<br />

Institut für experimentelle Immunologie<br />

des UniversitätsSpitals<br />

Zürich unter der Leitung von Nobelpreisträger<br />

Prof. Rolf Zinkernagel sowie Prof. Hans<br />

Hengartner. 2001 verfasste er seine Habilitationsschrift<br />

über die Mechanismen der Immunantwort. Nach einer<br />

einjährigen Forschungszeit in Seattle, USA, wurde er<br />

2003 zum Assistenzprofessor und 2010 zum Extraordinarius<br />

der Medizinischen Fakultät der Universität Bern<br />

ernannt. Adrian Ochsenbein leitet einerseits das Labor<br />

für Tumorimmunologie am Depar tement für klinische<br />

Forschung. Andererseits ist er Chefarzt an der Universitätsklinik<br />

für Medizinische Onkologie am Berner Inselspital<br />

und zuständig für den externen onkologischen<br />

Konsiliardienst des Kantons Bern. Adrian Ochsenbein<br />

ist verheiratet und hat zwei Söhne.<br />

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