vollständige Magisterarbeit - Socialnet

Betrachtung nach unterschiedlichen Aspekten
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Ob sich der Freiwilligkeitsaspekt auf die Eingliederungsprobleme aus-
wirkt, konnten Strobl und Kühnel in ihrer Studie nicht eindeutig belegen.
Einige Fälle zeigten einen deutlichen Zusammenhang zwischen einer
eher unfreiwilligen Ausreise und einer distanzierten Haltung zur bun-
desdeutschen Gesellschaft. Diese Fälle können jedoch nicht als typisch
gelten (Strobl, 2000 S.127f).
10.4. Bildungsaspekt
Zu betrachten gilt der Bildungshintergrund der Eltern der jungen Aus-
siedler. Die Kinder aus Familien der Akademiker finden sich eher in den
weiterbildenden Schulen, als Kinder deren Eltern eine berufliche Aus-
bildung absolviert haben (Bade, 1999). Dieses gilt im höheren Maße
auch für die einheimischen Kinder (Hurrelmann, 1986).
10.5. Herkunftsaspekt
Mit dem Herkunftsaspekt ist der Herkunftsort gemeint. Die meisten
Aussiedler (45,8%), lebten vor der Migration in Dörfern; 19,5% lebten in
Kleinstädten, 16,4% in mittelgroßen Städten und 17,6% in Großstädten 8
(Strobl, 2000 S.73).
Ein sehr hoher Anteil der Aussiedler war im Herkunftsland in dem land-
wirtschaftlichen Sektor beschäftigt. Die Lebensbedingungen und somit
die familiäre und schulische Situation unterschieden sich beträchtlich
von den Lebensbedingungen in einer Großstadt.
Das Stadt-Land-Gefälle ist in Russland erheblich größer, als in
Deutschland, was den Lebensstandard betrifft. Das Leben in einer
Großstadt bedeutet größere Unabhängigkeit, breitere Ausbildungs- und
Arbeitsplatzchancen, größere Kultur- und Bildungsangebote. Das Le-
ben auf dem Land bedeutet dagegen größere Nähe zur Natur, einfa-
cheres Leben, weniger Abwechslung, geringere Aufstiegsmöglichkeiten
8 Diese Werte beziehen sich auf ehm. Sowjetunion.