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vollständige Magisterarbeit - Socialnet

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Sozialisation in der Familie<br />

19<br />

_________________________________________________________<br />

Alltag der Kinder heute nicht nur in der eigenen Familie sondern in un-<br />

terschiedlichen Institutionen stattfindet. So geht das Kind zum Beispiel<br />

vormittags zur Schule, dann setzt es nach der Schule seine Freizeit in<br />

einem Hort fort und anschließend abends findet in einem Verein noch<br />

ein Fußballtraining statt. Diese einzelnen Institutionen, in denen das<br />

Kind seine Freizeit verbringt, arbeiten meistens unabhängig und auch<br />

isoliert voneinander, deshalb wurde für dieses Phänomen der Begriff<br />

der „Verinselung“ gewählt. In diesen unterschiedlichen Institutionen trifft<br />

das Kind auf jeweils unterschiedliche Bezugspersonen und auch meist<br />

auf ganz andere Freunde.<br />

Probleme der Individualisierung<br />

Die Freundschaften sind nicht mehr so selbstverständlich auf die Nach-<br />

barschaft beschränkt. Die Mobilität der Eltern und die ortungebundenen<br />

Freizeitaktivitäten der Kinder machen es möglich, die Freundschaften<br />

auch außerhalb der Nachbarschaft zu gründen. Einen Nachteil sehe ich<br />

allerdings darin, dass diese Freundschaften immer termingebunden<br />

sind und somit die Spontaneität der gemeinsamen Aktivitäten auf der<br />

Strecke bleibt, da auch die Eltern bereit sein müssten die Kinder zu den<br />

Freunden hinzubringen und sie auch eventuell wieder abzuholen.<br />

Einerseits ist ein spontaner Treff mit einem Freund oder einer Freundin<br />

nicht immer möglich und andererseits wird die Entscheidungsfreiheit<br />

eines Kindes eingeschränkt, weil die Entscheidung des Kindes einen<br />

Freund oder Freundin zu treffen von der den Eltern zur Verfügung ste-<br />

henden Zeit abhängig ist.<br />

Die Kinder lernen schon früh sich mit der Uhrzeit auszukennen und<br />

Termine einzuhalten. Die individualisierte Sozialisation bedeutet also<br />

eine frühzeitige Selbständigkeit. Manchmal müssen die Kinder schon<br />

viel zu früh über ihre Lebensgestaltung selbst entscheiden, sie werden<br />

für die Entscheidungen verantwortlich gemacht und somit total überfor-<br />

dert. Die Kinder werden viel zu oft von ihren Eltern als kleine Erwach-<br />

sene behandelt.

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