vollständige Magisterarbeit - Socialnet

Schulische Sozialisation bei den Spätaussiedlern
77
_________________________________________________________
zu planen. Demnach ist das nicht verwunderlich, dass 24% (ebd. S.18)
(bei den Einheimischen sind es 9% (ebd.)) der Aussiedler eine Haupt-
schule besuchen, weil sie dort zuerst aufgenommen werden und dort
auch stecken bleiben. Weitere Aufteilung ist wie folgt:
Abb. 10 Verteilung auf die Schulformen
(Mies-van Engelshoven, 2002)
Wenn die Lehrer es versäumen, die fleißigen Schüler zu ermutigen die
Schulform möglichst schnell zu wechseln und die Schüler auf diesen
Wechsel auch vorzubereiten, wird es den Eltern im Alleingang mögli-
cherweise sehr schwer fallen den Überblick über die möglichen Per-
spektiven für ihre Kinder zu behalten.
Die Jugendlichen haben nicht nur einen Ortswechsel hinter sich, sie
haben ihre Heimat verlassen, die ihre Freunde, ihre Vergangenheit, ihre
Vorstellungen für die Zukunft behalten hat. Nach diesem enormen psy-
chischen Stress ist es kaum möglich für einen Jugendlichen sich aus
eigenen Kräften sich für einen erneuten Schulwechsel zu entscheiden.
Der Schulwechsel ist nach einer kurzen Zeit in Deutschland schwierig,