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Familiensozialisation bei den Spätaussiedlern<br />

51<br />

_________________________________________________________<br />

haltet die gleichen bzw. ähnliche Vorerfahrungen, eine ähnliche Ver-<br />

gangenheit die in dem gleichen Land gemacht wurden. Es bedeutet,<br />

dass sie dem gleichen gesellschaftlichen System angehörten mit glei-<br />

chen Riten und Traditionen, Feiern und Humor.<br />

Hänze und Lantermann (in: Silbereisen, 1999) heben hervor, dass ein<br />

emotional stabiler Familienzusammenhalt wichtig ist für die Vermeidung<br />

und Bewältigung psychischer Probleme. Sie weisen auf Mattejat (1993)<br />

hin, der betont – ich zitiere Hänze und Lantermann:<br />

„ (...),dass Familien mit einem engem Familienzusammenhalt ein hohes Be-<br />

wältigungspotential und eine hohe Stressresistenz besitzen. Umgekehrt kann<br />

ein negatives Familienklima, ein geringes Maß an emotionaler Verbundenheit,<br />

verbunden mit einem geringen Maß an gegenseitig zugestandener individuel-<br />

ler Autonomie, zu Labilität und Vulnerabilität bei äußeren Belastungen führen.“<br />

(ebd. Zitat S. 145)<br />

Bindung und Autonomie in der Familie wirken sich positiv und auch pro-<br />

tektiv auf das Familienklima aus. Ein enger Familienzusammenhalt bie-<br />

tet ein hohes Bewältigungspotential und eine hohe Stressresistenz (Sil-<br />

bereisen, 1999 S. 145).<br />

Ich würde den Begriff Familie ausweiten und die Familienumgebung,<br />

zum Beispiel gute Nachbarn und Freunde, dazunehmen und diesen<br />

eine ebenfalls wichtige Bedeutung beimessen. Somit vermute ich, das<br />

eine verständnisvolle, warme Familienumgebung beschützend und auf-<br />

bauend für jeden einzelnen sein kann. Die Nachbarn und Freunde sind<br />

die erste Zeit nach der Übersiedlung üblicherweise ebenso Aussiedler,<br />

da die Aussiedler die ersten Monate in einem Übergangswohnheim<br />

untergebracht werden.<br />

Die Aussiedler 4 , die sich auch nicht kennen, kommen schnell ins Ge-<br />

spräch und fühlen sich wohl untereinander, da im Umgang miteinander<br />

und in den Gesprächen vieles als selbstverständlich vorausgesetzt wird<br />

4 Nicht nur Aussiedler fühlen sich unter einander wohl, dieses kann auf jede beliebige Minorität<br />

übertragen werden. Die gemeinsame Basis schafft Vertrauen.

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