28.05.2013 Aufrufe

vollständige Magisterarbeit - Socialnet

vollständige Magisterarbeit - Socialnet

vollständige Magisterarbeit - Socialnet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Psychosoziale Probleme auf dem Weg der Integration<br />

92<br />

_________________________________________________________<br />

Der Name ist das erste was das Kind über sich erfährt. Der Klang des<br />

eigenen Namen aus dem Mund der Mutter ist einem Kind sehr vertraut.<br />

Mit dem Namen hängen die Identität des Kindes, Gefühls- und Erleb-<br />

niswelt stark zusammen. Der Name dient der Identifikation. Er dient der<br />

Identifikation mit der eigenen Familie, Identifikation mit der eigenen Ge-<br />

schichte und der Erinnerungslandschaft und somit der Identifikation der<br />

eigenen Kultur.<br />

„Gerade beim ersten Schritt ins neue Leben ist die eigene Identität, die sich<br />

unter anderem gerade im Vornamen ausdrückt, eine wichtige Voraussetzung<br />

für die Möglichkeiten der Integration.“ (Müller-Wille, 2002 Zitat S. 53)<br />

Wird der Name geändert geht ein Stück der Selbstidentifikation verlo-<br />

ren. Die Namensänderung läuft die Gefahr der Verleugnung (und der<br />

Verleumdung) der Vergangenheit und der eigenen Identität zu dienen.<br />

In wie weit die Namensänderung integrationsfördernd ist, stelle ich in<br />

Frage. Denn nur sehr gute und nach Möglichkeit akzentfreie Kenntnisse<br />

der deutschen Sprache helfen Chancengleichheit mit den Einheimi-<br />

schen herzustellen.<br />

Bahlmann weist darauf hin, dass vielen Lehrerinnen und Lehrern das<br />

Recht der Kinder auf Identität nicht bewusst ist. Es ist jedoch dringend<br />

notwendig die identitätsstabilisierende Faktoren wie der Name, die<br />

Sprache und die Biografie der Migrantenkinder und Jugendlichen nicht<br />

zu ignorieren. Auch in der Schulpraxis ist es wichtig den ersten Vorna-<br />

men der Kinder zu kennen und diesen in der ersten Zeit der Orientie-<br />

rung ebenso zu nennen, wie den neuen. Das kann der Stabilisierung<br />

der Persönlichkeit entgegen kommen. Denn auch in der Familie erfolgt<br />

die Ablösung von dem ersten Namen fließend (Bahlmann, 2000 S. 38).<br />

Hat ein Kind oder Jugendlicher einen Namen, der in Deutschland fremd<br />

klingt oder schwer auszusprechen ist und wird der Name nicht „einge-<br />

deutscht“, so machen sich viele Einheimische nicht die Mühe diesen<br />

Namen zu verstehen, sich diesen Namen zu merken und diesen Na-<br />

men auch zu gebrauchen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!