vollständige Magisterarbeit - Socialnet

Familiensozialisation bei den Spätaussiedlern
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und einer schlechten Teilhabe an den wichtigen gesellschaftlichen Teil-
bereichen.
Ein weiteres populäres Akkulturatonsmodell wurde 1980 von Berry
(Thomas, 1996 S. 445) entworfen. Berry beschreibt die akkulturativen
Prozesse anhand zweier Entscheidungsbereiche: 1. Kontakt zur Her-
kunftskultur und 2. Kontakt zur Aufnahmekultur. Aus deren Kombination
ergeben sich vier Akkulturationsstile: Marginalisierung, Separierung
(Segregation), Integration und Assimilation.
Marginalisierung bedeutet, dass sowohl zu der Herkunfts- als auch zu
der Aufnahmegruppe keinerlei Kontakte bestehen.
Separierung bedeutet, dass nur Kontakte zu der Herkunftsgruppe be-
stehen, jedoch nicht zu den Einheimischen.
Die Integration bedeutet eine Synthese zwischen Elementen der Her-
kunfts- und der Aufnahmekultur.
Die Assimilation beinhaltet eine völlige Hinwendung zur Aufnahmekultur
(Thomas, 1996 S. 445f).
Das Modell von Strobl und Kühnel ist zeitlich gesehen aktueller und
unterscheidet sich in dem gewählten Aspekt der Integration. Sie defi-
nierten zwei Handlungstendenzen (individualistisch und kollektivistisch),
nach denen sie den Integrationsverlauf richteten. Berrys Modell beinhal-
tet ebenfalls vier Dimensionen, die jedoch keine bestimmte Handlungs-
orientierung voraussetzen. Die Akkulturationsergebnisse unterscheiden
sich im Allgemeinen laut Berrys Modell in der Hinwendung oder Ableh-
nung der eigenen Kultur.
Würde man die beiden Modelle übereinander legen, würden sich in der
Begrifflichkeit folgende Zuordnungen ergeben.
Abb. 6 Gegenüberstellung der Integrationsmodelle Berry/Strobl und Kühnel
Berry Strobl/Kühnel
Marginalisierung Exklusion
Separierung Separation
Integration Inklusion
Assimilation Assimilation