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vollständige Magisterarbeit - Socialnet

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Schulische Sozialisation bei den Spätaussiedlern<br />

66<br />

_________________________________________________________<br />

Abb. 8 Das Bildungssystem in Russland<br />

Grundlegende (un<strong>vollständige</strong>)<br />

Allgemeinbildung<br />

Pflichtschulbildung<br />

5. bis 9. Schuljahr<br />

ab dem 5. Schuljahr: 1 Fremd-<br />

sprache<br />

Abschluss erlaubt Besuch von<br />

beruflich-technischen Schulen<br />

und Technika, nach deren Ab-<br />

schluss die Betriebe für die prak-<br />

tische Einarbeitung sorgen<br />

Kein duales Ausbildungssystem<br />

Vollständige Mittelschulbildung<br />

keine Pflicht<br />

umfasst 9. bis 11. Schuljahr<br />

allgemeine und fachgebundene<br />

Hochschulreife (Abitur) nach<br />

dem 11. Schuljahr<br />

Hochschulstudium möglich<br />

(nach Hochschuleingangsprüfung)<br />

In der postsowjetischen Zeit sind viele private Lyzeen und Gymnasien<br />

entstanden, die auch nach elf Jahren abgeschlossen werden (Dietz,<br />

1996 S. 20). In dieser Arbeit lasse ich jedoch die Privatschulen außen<br />

vor, denn ein durchschnittlicher Aussiedler besuchte in Russland eine<br />

Mittelschule, die teueren Privatschulen sind für die reiche Minderheit in<br />

Russland reserviert (Sutherland, 1999 S. 112).<br />

Es ist üblich in Russland, dass die Grundschule und die Mittelschule<br />

zusammen in einem Gebäude untergebracht sind. Die Kinder bleiben<br />

von der ersten bis zur elften Klasse in einem Klassenverband, wenn sie<br />

mit den Eltern nicht umziehen oder einen Klassenwechsel wünschen<br />

oder eine Klasse wiederholen müssen.<br />

Zu den Lehrmethoden gehören autoritärer Frontalunterricht und weitge-<br />

hend reproduktive Lernformen (Strobl, 2000 S. 32). In Russland domi-<br />

niert nach wie vor das an strickte Vorgaben orientiertes Lernen. Die<br />

Wahrung von Disziplin und Lehrerautorität im Schulunterricht ist selbst-<br />

verständlich, dagegen ist die Eigeninitiative weniger gefragt (Dietz,<br />

1996 S. 67). Die Schulform entspricht der kollektivistisch geprägten Ge-<br />

sellschaftsform.<br />

Barbara Dietz fasst die wesentliche Unterschiede des Vorschul- und<br />

Schulsystems wie folgt zusammen:

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