vollständige Magisterarbeit - Socialnet
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Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Sozialisation<br />
98<br />
der Spätaussiedler___________________________________________<br />
Besonders die jungen Aussiedlerinnen haben auffällig geringes Selbst-<br />
vertrauen und leiden stärker an psychosomatischen Beschwerden, als<br />
die männlichen Aussiedler (Mies-van Engelshoven, 1999 S. 19).<br />
Eine andere psychologische Studie zu sozialen Ängsten und Unsicher-<br />
heiten jugendlicher Spätaussiedler fand bei den Mädchen häufiger<br />
Angstsymptome, Angst vor Misserfolgen, Blamagen und öffentlicher<br />
Beachtung (Bahlmann, 2000 S. 79).<br />
Strobl und Kühnel fanden heraus, dass das Geschlecht den größten<br />
Einfluss auf die Psychosomatik ausübt. Sie stellen fest, dass die Frauen<br />
erheblich stärker unter psychosomatischen Beschwerden leiden als die<br />
Vergleichsgruppe der Männer.<br />
In der folgenden Abbildung (Strobl, 2000 S. 168) wird der Einfluss des<br />
Geschlechts auf die Integrationstypologie dargestellt.<br />
Abb. 11 Der Einfluss des Geschlechts auf das Ausmaß psychosomatischer Beschwerden<br />
Betrachtet man die geschlechtsspezifischen Aspekte im Hinblick auf die<br />
schulische Sozialisation, so fällt es auf, dass die Mädchen zu einem<br />
höheren Anteil die Realschule und das Gymnasium besuchen, als ihre<br />
männlichen Landsgefährten. Dieses Phänomen ist allerdings kein Aus-<br />
siedlerspezifikum und trifft auch auf die Einheimischen zu. Es ist gene-<br />
rell zu beobachten, dass Schülerinnen zu einem höheren Anteil einen