vollständige Magisterarbeit - Socialnet
vollständige Magisterarbeit - Socialnet
vollständige Magisterarbeit - Socialnet
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Familiensozialisation bei den Spätaussiedlern<br />
39<br />
_________________________________________________________<br />
Russland zur stufenweisen (4-5 Jahren) Wiederherstel-<br />
lung der Wolgarepublik. Umfrage im Gebiet Saratow er-<br />
gibt Mehrheit gegen Autonomie der Deutschen.<br />
1993 Kriegsfolgenbereinigungsgesetz: Leistungseinschränkun-<br />
gen für Spätaussiedler; Festlegung einer Aufnahmequote<br />
ca. 200.000 pro Jahr. Bildung eines Zwischenstaatlichen<br />
Rates der Deutschen der ehemaligen UdSSR.<br />
Der geschichtliche Einblick zeigt, dass die Russlanddeutschen in den<br />
letzten drei Jahrhunderten mehrfach den Unterdrückungen, Repressio-<br />
nen, Deportationen, ethnischen Diskriminierungen und Verfolgungen<br />
ausgesetzt waren. Die Deutschen gerieten immer dann in Entschei-<br />
dungssituationen, wenn es zu außenpolitischen Kräfteverschiebungen<br />
und Krisen zwischen Deutschland und Russland bzw. der Sowjetunion<br />
kam. In solchen Situationen wurde den Deutschen ihr Anspruch auf<br />
kulturelle und soziale Selbständigkeit zur Gefahr.<br />
2,8% der Aussiedler kamen nach Deutschland aus Angst vor einem<br />
Krieg im Herkunftsland (Strobl, 2000 S. 85).<br />
Die Angst vor erneuten schicksalsverändernden politischen Umgestal-<br />
tungen hat sich in diese Minderheit eingebrannt.<br />
Löneke fand in ihren Interviews mit den Aussiedlern aus Russland her-<br />
aus, dass besonders die älteren Menschen auf die Ausreise nach<br />
Deutschland drängten, weil sie selbst negative Erfahrungen in der<br />
Nachkriegszeit gemacht haben. (Löneke, 2000 S. 217) Diese geschicht-<br />
lich begründete Angst dient ebenfalls als Motivation Russland zu ver-<br />
lassen und in das Land ihrer Ahnen zurückzukehren, um eigenen Kin-<br />
der eine bessere Zukunft zu bieten. Laut Strobl und Kühnel haben<br />
13,0% der Russlanddeutschen das Land aus eben diesem Grund ver-<br />
lassen (Strobl, 2000 S. 85).<br />
Aufgrund des langjährigen „Kalten Krieges“ gab es in Russland Infor-<br />
mationsmangel über die westlichen Länder. Das Thema „Deutschland“