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Familiensozialisation bei den Spätaussiedlern<br />

53<br />

_________________________________________________________<br />

in der Freizeit, einheimische Filme, Bücher, Zeitschriften oder andere<br />

Medien. Eine gewisse Hemmschwelle muss dabei überschritten werden<br />

und das bereitet vielen Stress. Diesen Stress will und kann jedoch nicht<br />

jeder in Kauf nehmen. Viele Aussiedler ziehen sich also in ihre Gruppe<br />

zurück, wo sie vertraute Atmosphäre schaffen. Dieser Rückzug führt<br />

sogar zur „Ghettobildung“ und somit zur sozialen Isolation. Es entsteht<br />

ein Teufelskreis: Viele Aussiedler haben Probleme sich in der neuen<br />

Gesellschaft zurechtzufinden, sie suchen Hilfe und Halt in der eigenen<br />

ethnischen Gruppe, dabei kapseln sie sich ab, lernen die deutsche<br />

Sprache in diesem isoliertem Zustand nur sehr mühsam, das führt wie-<br />

derum zu Problemen im Umgang mit den Einheimischen... und der Teu-<br />

felskreis ist geschlossen.<br />

Abb. 3 Teufelskreis der Exklusion<br />

Identitätsprobleme<br />

Hilfe und Halt im eigenethnischen Milieu<br />

Sprachschwierigkeiten<br />

Exklusion / Isolierung<br />

Die ausgesiedelten Jugendlichen haben widersprüchliche Gefühle: Auf<br />

der einen Seite wünschen sie sich mehr Einheimischenkontakte (71%<br />

der befragten Jugendlichen wünschen sich mehr Kontakte mit den Ein-<br />

heimischen, (Bahlmann, 2000 S.33), tun sich aber schwer, ihre bun-<br />

desdeutschen Altersgenossen gefühlsmäßig zu verstehen. Die Aus-<br />

siedler äußern ihre Verwunderung über die individuelle Abkapselung,<br />

das mangelnde Gruppenbewusstsein, die fehlende Freigiebigkeit im<br />

Austausch materieller und geistiger Güter, das rigorose Konkurrenz-<br />

denken für einen Aufstieg „ohne Rücksicht auf Verluste“ bei einheimi-

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