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Schulische Sozialisation bei den Spätaussiedlern<br />
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Nun soll das neue Schulleben der jungen Spätaussiedler genau be-<br />
trachtet werden. Das Schulleben und das Leben in der Familie sind un-<br />
zertrennlich miteinander verbunden und so ist es zu erwarten, dass<br />
auch im Schulleben ein Einbruch stattfindet und dieser vielen mehr oder<br />
weniger unüberwindbare Hindernisse bereitet.<br />
7.1. Schulspezifik in Russland<br />
Bevor man die Sozialisationsbesonderheiten der Spätaussiedler in den<br />
deutschen Schulen beleuchtet, ist der Einblick in das russische Schul-<br />
system von großer Bedeutung.<br />
Das Schulsystem in Russland ist nicht eins zu eins auf das deutsche<br />
übertragbar.<br />
Das Bildungssystem baut auf der vierstufigen Grundschule und der sich<br />
daran anschließenden allgemeinen Mittelschule (oder speziale Mittel-<br />
schule mit erweitertem Unterricht in bestimmten Fächern, zum Beispiel<br />
naturwissenschaftliche Mittelschule), die nach der elften Klasse ab-<br />
schließt. Nach neun Jahren ist ein Abschluss möglich, der den Besuch<br />
von beruflichen Schulen und Technika erlaubt. Dieser Abschluss wird in<br />
Deutschland als der „un<strong>vollständige</strong> Abschluss“ bezeichnet. Mit der<br />
„un<strong>vollständige</strong>n Mittelschulbildung“ ist ein Besuch von beruflich – tech-<br />
nischen Schulen und Technika möglich, nach deren Abschluss die Be-<br />
triebe für die praktische Einarbeitung sorgen. Keine dieser beruflichen<br />
Ausbildungsgänge sind jedoch mit dem deutschen dualen Ausbildungs-<br />
system vergleichbar.<br />
Der „<strong>vollständige</strong>“ Mittelschulabschluss erlaubt den Besuch von Hoch-<br />
schulen und Universitäten, jedoch nach einer bestandenen Hochschul-<br />
eingangsprüfung. (Dietz, 1998)