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Schulische Sozialisation bei den Spätaussiedlern<br />

72<br />

_________________________________________________________<br />

„Seit Anfang der neunziger Jahre steigt der Anteil der Schüler unter den ein-<br />

gewanderten Aussiedlern. Gleichzeitig vergrößerte sich die Gruppe derjeni-<br />

gen, die verglichen mit dem Schulsystem in der Bundesrepublik lediglich über<br />

einen Grund- oder Hauptschulabschluss verfügen. Der Anteil der Aussiedler,<br />

die im Herkunftsland eine weiterführende Schule oder eine Hoch- Fachschule<br />

besuchten, ist zurückgegangen und seit Anfang der neunzige Jahre anhaltend<br />

gering.“ (Strobl, 2000 Zitat S. 32)<br />

Die Autoren vermuten, dass hier die Erfahrung mit dem Bildungssystem<br />

im Herkunftsland eine Rolle spielt, denn dort soll die Mittelschulausbil-<br />

dung mit anschließender beruflicher Spezialisierung die Regel sein<br />

(ebd. S. 185).<br />

Neben der wachsenden Marktwirtschaft entstehen vielseitige legale<br />

oder weniger legale Aktivitäten in unterschiedlichen Wirtschaftszwei-<br />

gen. Diese locken mit schnellen Verdienstmöglichkeiten, ohne eine<br />

langjährige und nun auch teuere akademische Ausbildung vorauszu-<br />

setzen. Eine höhere Ausbildung verspricht nicht mehr notwendig besse-<br />

re Entlohnung oder bessere Karrierechancen (Dietz, 1996 S. 22f). Mög-<br />

licherweise kommt noch dazu, dass die jungen Aussiedler in Deutsch-<br />

land eher nach einer beruflichen Ausbildung als nach einem Studium<br />

streben und schon früh ihr eigenes Geld verdienen wollen, da die neue<br />

Bildungsreform in Russland, die die deutschstämmigen Jugendlichen<br />

erlebt haben, gerade dieses forciert hat. Nämlich:<br />

- die Jugendlichen sollen die schulische Ausbildung mit 17 Jahren<br />

abgeschlossen haben,<br />

- die Jugendlichen haben die Möglichkeit nach der 9. Klasse, also<br />

im Alter von 15 Jahren, einen „un<strong>vollständige</strong>n“ Schulabschluss<br />

zu erlangen und eine berufliche Laufbahn zu starten,<br />

- die Schule soll das praktische, handwerkliche Lernen unterstütz-<br />

ten und auf das Berufsleben vorbereiten.<br />

Im folgenden soll eine tabellarische Darstellung die wichtigsten Punkte<br />

des russischen Bildungssystem zusammenfassen.

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