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Familiensozialisation bei den Spätaussiedlern<br />

62<br />

_________________________________________________________<br />

Auch bei diesen Schemata handelt es sich um eine grobe theoretische<br />

Einteilung. Wie bei der kulturellen Identitätstypisierung muss man dar-<br />

auf achten, dass man hier nicht den Fehler der Verallgemeinerung be-<br />

geht.<br />

Des Weiteren finde ich es problematisch die „Akkulturationsstile“ ledig-<br />

lich auf der Seite der Migranten zu suchen. Die „Wahl“ der Bewälti-<br />

gungsstrategien ist nicht nur abhängig von sozialen Faktoren und per-<br />

sönlichen biologischen Prädispositionen der Migranten, sondern auch<br />

von den Dispositionsspielräumen, die die Aufnahmegesellschaft bietet.<br />

Dieses könnte eine dritte Dimension darstellen, die Einwirkungen auf<br />

die Akkulturationsprozesse nimmt.<br />

Der Integrationsbegriff und das Integrationsmodell sollen den Rahmen<br />

aufzeigen in dem die Besonderheit der Lebensweise der Aussiedler<br />

aber auch anderer Migranten erklärbar gemacht werden kann. Es soll<br />

verdeutlicht werden welche möglichen Wege die Integration gehen<br />

kann und wohin sie führen kann. Die Betonung liegt auf kann, denn die<br />

Einflüsse, die auf die Integration einwirken sind so komplex, dass eine<br />

Integrationsform mir in diesem Sinne unvorhersehbar erscheint. Das<br />

„Sich einleben“ in eine neue Gesellschaft und eine neue Kultur kann<br />

durch traumatische Erlebnisse gestört oder durch freudige Erfahrungen<br />

gefördert werden und eine solche Wende im Leben kommt meist un-<br />

vorhersehbar.<br />

Aus der Akkulturationsforschung geht hervor, dass es eine Vielzahl an<br />

äußeren Bedingungen geben kann, die für die Bewertung von interkul-<br />

turellen Situationen entscheidend sein können. Die Freiwilligkeit der<br />

Kontaktaufnahme, Dauer und Intensität des Kontaktes, Status der be-<br />

teiligten Individuen (sozialer Status, Beruf, Bildung etc.) und Einstellung<br />

zum Akkulturationsziel entscheiden darüber, ob sich aus diesem inter-<br />

kulturellen Kontakt eine Problemsituation entwickelt (Krewer in: Tho-<br />

mas, 1996 S. 153).

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