vollständige Magisterarbeit - Socialnet
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Familiensozialisation bei den Spätaussiedlern<br />
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Auch bei diesen Schemata handelt es sich um eine grobe theoretische<br />
Einteilung. Wie bei der kulturellen Identitätstypisierung muss man dar-<br />
auf achten, dass man hier nicht den Fehler der Verallgemeinerung be-<br />
geht.<br />
Des Weiteren finde ich es problematisch die „Akkulturationsstile“ ledig-<br />
lich auf der Seite der Migranten zu suchen. Die „Wahl“ der Bewälti-<br />
gungsstrategien ist nicht nur abhängig von sozialen Faktoren und per-<br />
sönlichen biologischen Prädispositionen der Migranten, sondern auch<br />
von den Dispositionsspielräumen, die die Aufnahmegesellschaft bietet.<br />
Dieses könnte eine dritte Dimension darstellen, die Einwirkungen auf<br />
die Akkulturationsprozesse nimmt.<br />
Der Integrationsbegriff und das Integrationsmodell sollen den Rahmen<br />
aufzeigen in dem die Besonderheit der Lebensweise der Aussiedler<br />
aber auch anderer Migranten erklärbar gemacht werden kann. Es soll<br />
verdeutlicht werden welche möglichen Wege die Integration gehen<br />
kann und wohin sie führen kann. Die Betonung liegt auf kann, denn die<br />
Einflüsse, die auf die Integration einwirken sind so komplex, dass eine<br />
Integrationsform mir in diesem Sinne unvorhersehbar erscheint. Das<br />
„Sich einleben“ in eine neue Gesellschaft und eine neue Kultur kann<br />
durch traumatische Erlebnisse gestört oder durch freudige Erfahrungen<br />
gefördert werden und eine solche Wende im Leben kommt meist un-<br />
vorhersehbar.<br />
Aus der Akkulturationsforschung geht hervor, dass es eine Vielzahl an<br />
äußeren Bedingungen geben kann, die für die Bewertung von interkul-<br />
turellen Situationen entscheidend sein können. Die Freiwilligkeit der<br />
Kontaktaufnahme, Dauer und Intensität des Kontaktes, Status der be-<br />
teiligten Individuen (sozialer Status, Beruf, Bildung etc.) und Einstellung<br />
zum Akkulturationsziel entscheiden darüber, ob sich aus diesem inter-<br />
kulturellen Kontakt eine Problemsituation entwickelt (Krewer in: Tho-<br />
mas, 1996 S. 153).