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Sozialisation in der Schule<br />

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_________________________________________________________<br />

späteren Lebenslauf. Zwischen dem 6. und 18. Lebensjahr findet die<br />

Persönlichkeitsentwicklung unter institutionellen Entwicklungen statt.<br />

Natürlich verbringen die Kinder/Jugendliche nicht vierundzwanzig Stun-<br />

den in der Schule, sondern leben im Normalfall in der Familie unter dem<br />

Einfluss der Eltern. Aber „nach der Schule ist vor der Schule“. Nach der<br />

Schule müssen die Hausaufgaben gemacht werden, nach der Schule<br />

finden auch oft außerschulische Aktivitäten statt, die von der Schule<br />

organisiert werden, wo die Schulfreunde zusammenkommen und wo<br />

somit eine schulähnliche Atmosphäre erzeugt wird.<br />

Jeder Schüler wird den Handlungs- und Leistungsanforderungen der<br />

Schule ausgesetzt. Die gleichen Anforderungen beziehen sich auf die<br />

gleiche Altersstufe. Dadurch, dass die regulären Schulen konzeptuell<br />

dafür nicht ausgelegt sind persönlichkeitsspezifische Aufgabestellungen<br />

zu erteilen, kommt es in der Schule zu Problemen wie Lern- und Leis-<br />

tungsstörungen, Schuleschwänzen und Schulversagen.<br />

Ein zentrales Thema der schulischen Sozialisationsforschung ist die<br />

Untersuchung der Entstehung von Schulerfolg und Schulversagen. In<br />

der neueren Forschung wird auf der Basis einer interaktionistischen<br />

Position auf Wechselwirkungsprozesse zwischen personalen, familialen<br />

und schulischen Bedingungsfaktoren für Beeinträchtigungen und Stö-<br />

rungen der Lern- und Leistungsfähigkeit verwiesen. Man geht davon<br />

aus, dass es von der Situation und ihrer Wechselwirkung mit der Per-<br />

son abhängt, ob und in welchem Ausmaß Lern- und Leistungsstörun-<br />

gen entstehen (Hurrelmann, 1986 S. 140).<br />

Eine weitere wichtige Forschungsaufgabe besteht nach Hurrelmann<br />

darin, die Schule im Kontext des sozialen Netzwerkes zu erforschen,<br />

um Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Lebensbereichen<br />

eines Schülers auf die Spur zu kommen.<br />

Der Sozialisationsforscher Hurrelmann vertritt die These:<br />

„Denn so wie die außerschulische Realität schulisches Handeln bestimmt,<br />

muss auch umgekehrt davon ausgegangen werden, dass schulisches Han-<br />

deln auf die außerschulische Realität zurückwirkt, also auf Lebensbereiche,<br />

an denen die in der Schule Handelnden aktiv (direkt) und passiv (indirekt) be-

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