vollständige Magisterarbeit - Socialnet
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Integrationshilfen<br />
105<br />
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Die Gemeinsamkeit der beiden Gruppen ist, dass sie selbst bemerken,<br />
dass ihr eigenes Ziel unerreichbar bleibt.<br />
Die Gruppe, die eine äußerliche Integration anstrebt, ist in der Lage,<br />
das als einen lebenslangen und generationsübergreifenden Prozess zu<br />
verstehen, während die Gruppe, die <strong>vollständige</strong> Assimilation anstrebt,<br />
unreflektiert darauf vertraut, dass es ihren Kindern und Enkeln durch<br />
die schlichte Tatsache der Teilhabe an der deutschen Normalbiografie<br />
gelingen wird, dieses Ziel zu erreichen.<br />
Bei beiden Gruppen ist die Frustration sehr hoch.<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Integrationsbemü-<br />
hungen für die Betroffenen um so schwieriger sind, je abhängiger ihr<br />
eigenes Integrationsziel von der Umgebung, den materiellen Bedingun-<br />
gen und der „Fremdenfähigkeit“ der aufnehmenden Gesellschaft ist<br />
(ebd. S.179).<br />
Bikulturalität<br />
Die einzige Möglichkeit den Integrationsprozess unbeschadet zu über-<br />
stehen - und noch wichtiger – die Integration für sich als eine Nährquel-<br />
le zu nutzen (und da sind sich die Migrationsforscher einig), ist die ei-<br />
gene Bikulturalität ausleben zu dürfen.<br />
Der fremde Migrant soll sein „Umzugsgepäck“, in dem ganz individuelle<br />
Schätze, wie Farben, Töne, Bilder, Gerüche, Literatur, Strickmuster und<br />
Handwerkstechnicken, verborgen sind, öffnen dürfen. Über sein Mitge-<br />
brachtes würde er gewiss gern im neuen Land berichten und in sein<br />
neues Leben integrieren, wodurch er von seinem Status des Fremd-<br />
lings erlöst werden kann.<br />
Grosjean vertieft die Definition der bikulturellen Person folgenderma-<br />
ßen:<br />
„Sie ist weder die Summe der zwei zur Diskussion stehenden Kulturen, noch<br />
das Sammelbecken zweier unterschiedlicher Kulturen, sondern eine Entität,<br />
welche die Aspekte und die Züge dieser beiden Kulturen auf neuartige und<br />
persönliche Art kombiniert und verschmilzt. Sie hat also ihre eigene kulturelle