vollständige Magisterarbeit - Socialnet

Geschlechtsspezifische Sozialisation
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tionskomplex eingeleitet. Das ist ein fundamentaler Unterschied im Ab-
lauf der ödipalen Phase bei den Jungen und Mädchen.
Aus dem Penisneid leitet Freud bei Frauen eine geringere Wertschät-
zung des eigenen Geschlechts ab (ebd. S. 261).
Die geschlechtsspezifische Sozialisation kann von unterschiedlichen
wissenschaftlichen Disziplinen unterschiedlich betrachtet werden. Die-
ses war eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten theoretischen
Sichtweisen. Innerhalb und zwischen den einzelnen Disziplinen entste-
hen immer wieder neue Diskurse, auf die ich im Rahmen dieser Arbeit
verzichten muss.
5. Sozialisation in der Schule
In unserer Gesellschaft ist die Schule die größte, differenzierteste und
einflussreichste Bildungsinstitution. Bildungs- und Erziehungsinstitutio-
nen sind pädagogische Einrichtungen, die Sozialisation als Hauptauf-
gabe geplant betreiben. In der heutigen Industriegesellschaft ist Schule
zwischen dem 6. und dem 18. Lebensjahr eine Pflichtveranstaltung, die
aufgrund gesetzlicher Bestimmungen von jedem besucht werden muss.
In diesem Kapitel soll die Bedeutung der Schule für die Sozialisation im
Kindes- und Jugendalter herausgestellt und die Probleme, die die Sozi-
alisation gefährden können, erarbeitet werden.
5.1. Aufgaben und Funktionen schulischer Sozialisation
Die Schulen haben die Aufgabe die Kinder und Jugendliche sowohl
leistungsmäßig zu trainieren und zu qualifizieren als auch nach Stufen
und Niveaus auszulesen und einem bestimmten Abschluss zuzuord-
nen. Mit der Art des Schulabschlusses ist eine wesentliche Vorent-
scheidung für die soziale Platzierung in der Gesellschaft und im Be-
schäftigungssystem verbunden. Somit nimmt die Schule einen enormen
Einfluss auf die berufliche Laufbahn und sogar möglicherweise auf den