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Schulische Sozialisation bei den Spätaussiedlern<br />

79<br />

_________________________________________________________<br />

Des weiteren wollen viele Aussiedlerjugendliche schnell eigenes Geld<br />

verdienen, um das Familienbudget zu entlasten (Dietz, 1996 S. 63).<br />

Viele Jugendliche (unabhängig von der Herkunft) sind in dem Alter, in<br />

dem sie ihren Schulabschluss machen, also mit 16-18 Jahren, nicht in<br />

der Lage eigene Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Oftmals ist es den<br />

Jugendlichen wichtiger, Freunde in der Schule zu treffen und nicht zu<br />

viele Hausaufgaben zu haben. In diesem Alter ist es immer noch sehr<br />

wichtig, dass die Eltern hilfestellend und beratend beiseite stehen. Die<br />

Eltern der Migranten brauchen jedoch in sehr vielen Fällen selbst Helfer<br />

und Berater an ihrer Seite.<br />

Aus allen diesen Gründen scheint die Schullaufbahn der Aussiedlerju-<br />

gendlichen vorbestimmt: im Allgemeinen erwerben sie den Hauptschul-<br />

abschluss.<br />

Durch die Unterschiede im mitgebrachten Erziehungsstil und Unter-<br />

richtserfahrungen werden die Aussiedlerschüler in ihrem Verhalten von<br />

den Schülern und den Lehrern als irritierend erlebt (Giest-Warsewa,<br />

1999). Die Missverständnisse zwischen Alter und Klassenstufen sowie<br />

mangelnde Deutschkenntnisse lösen gravierende Integrationsprobleme<br />

aus, die von Verweigerungshaltungen, Motivationsverlusten, Isolations-<br />

erscheinungen, Aggressivität und Verhaltensstörungen begleitet wer-<br />

den. Die Schulabschlüsse werden dann entweder gar nicht oder unter-<br />

halb der möglichen Leistungsfähigkeit erreicht (Dietz, 1996 S. 64).<br />

Nach Berichten von Aussiedlerjugendlichen werden sie im Klassenver-<br />

band häufig ignoriert, ein Interesse an ihrem Schicksal und ihrer Heimat<br />

besteht nicht, obwohl weder die Schüler noch die Lehrer Informationen<br />

über die Aussiedlergruppe und über ihre Erfahrungs- und Hintergrund-<br />

geschichte haben (ebd. S. 67).<br />

7.3.1. Integration und Konsum<br />

Durch die eingeschränkten finanziellen Ressourcen während der Ar-<br />

beitslosigkeit ist die Versorgung der Kinder auf das Nötigste begrenzt.<br />

Für Kinderkleidung und die Schulsachen fallen jedoch kontinuierlich

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