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Schulische Sozialisation bei den Spätaussiedlern<br />

80<br />

_________________________________________________________<br />

hohe Kosten an. Gleichzeitig stehen die Kinder und Jugendlichen unter<br />

dem Anpassungs- und Konsumdruck, der seitens einheimischer Bevöl-<br />

kerung erzeugt wird. Durch ihre äußerliche Erscheinung wollen die jun-<br />

gen Aussiedler sich der einheimischen Bevölkerung anpassen und den<br />

üblichen Stigmatisierungen entfliehen. Sie stehen demnach unter Druck<br />

überteuerte Markenartikel zu konsumieren und das stellt die Eltern vor<br />

enorme finanzielle Herausforderungen. Die Aussiedler, die die deutsche<br />

Sprache noch nicht ausreichend beherrschen sind nicht in der Lage<br />

sich kommunikativ gegen die materiell begründete Übergriffe zu weh-<br />

ren.<br />

Die Eltern leiden ebenfalls unter dem Konsumdruck, der bei ihnen das<br />

Gefühl erzeugt, den Eingliederungsprozess der Kinder nicht optimal<br />

unterstützen zu können (Schafer, 1995 S. 82).<br />

Die Teilhabe an der Gesellschaft begünstigt den Verlauf der Integration.<br />

Dadurch werden Kontakte zu den Einheimischen hergestellt und die<br />

neue Kultur erfahren. Nur sind oft zwischenmenschliche Kontakte mit<br />

finanziellen Ausgaben verbunden (ebd. S.83). Die Jugendlichen gehen<br />

oft ins Kino oder nehmen an organisierten Ausflügen und Fahrten teil.<br />

Kostenlos kann man nur spazieren gehen. Mehr oder weniger unfreiwil-<br />

lig müssen sich die jungen Aussiedler isolieren oder sie schlittern ab in<br />

die Kriminalität, in der sie noch eine Chance in der Gesellschaft sehen,<br />

bevor ihnen die Gesellschaft die Freiheit nimmt.<br />

8. Psychosoziale Probleme auf dem Weg der Integration<br />

8.1. Identitätskrise<br />

Von Aussiedlern oder Spätaussiedlern wird gar nicht gesprochen, es<br />

sind „die Russen“ oder allgemein „die Ausländer“, die Scharenweise<br />

nach Deutschland kommen und die Arbeitsplätze wegnehmen oder<br />

„den ehrlichen Deutschen“ auf der Tasche liegen, weil sie von der Sozi-<br />

alhilfe leben. Nicht mal übertrieben, sondern so oder so ähnlich ist lei-<br />

der die Meinung der Allgemeinheit der in Deutschland geborenen Bun-<br />

desbürger über die spezifische Gruppe der Aussiedler oder der Spät-

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