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Integrationshilfen<br />
104<br />
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bei einer Untergruppe der Befragten auch die Fähigkeit, Alltagskontakte<br />
mit Einheimischen reibungslos zu bewältigen. Dieses Ziel wird häufig in<br />
relativ kurzer Zeit erreicht. Menschen mit dieser Zielvorstellung finden<br />
sich häufig in der älteren Zuwanderungsgruppe, sind also vor 1995 ge-<br />
kommen. Die Vertreter dieses Integrationszieles haben schnell ihr „per-<br />
sonales Gleichgewicht“ wiedergefunden. Sie betrachten ihr Ziel als et-<br />
was, das sie durch eigene Anstrengungen erreichen konnten. Sie leiden<br />
dementsprechend wenig an Frustrationen im Integrationsprozess. Ihr<br />
Integrationsziel unterscheidet sich allerdings deutlich von den Erwar-<br />
tungen der deutschen Gesellschaft (ebd. S. 129f).<br />
Das Ziel „Mithalten“ orientiert sich überwiegend an materiellen Fakto-<br />
ren. Die Vertreter dieses Zieles wollen ihren, in den Herkunftsländern<br />
innegehabten – zumeist hohen – Lebensstandard wieder erreichen und<br />
in Deutschland einen Lebensstandard haben, der vergleichbar ist mit<br />
den materiellen (und zum Teil ausbildungsmäßigen) Standards der Ein-<br />
heimischen. Dieses Ziel wird aber bei weitem nicht so häufig erreicht<br />
wie das Ziel des „Zurechtkommens“. Da die materiellen und sozialen<br />
Bedingungen für das Erreichen dieses Ziels in Deutschland zur Zeit<br />
nicht gut sind, erleiden die Menschen, die mit diesem Ziel gekommen<br />
sind, häufig hohe Frustrationen. Das Erreichen des Zieles „Mithalten“ ist<br />
stark umgebungsabhängig und erweist sich dadurch als besonders kri-<br />
senanfällig. Die Betroffenen sehen für sich selbst kaum Chancen, ihr<br />
Integrationsziel durch eigene Anstrengungen zu erreichen (ebd. S.<br />
144f).<br />
Das Ziel „Gleichen“ kommt dem umgangssprachlichen Begriff „Integ-<br />
ration“ der deutschen Mehrheitsgesellschaft am nächsten. Dabei lassen<br />
sich zwei signifikante Untertypen differenzieren.<br />
a) Menschen, die eine <strong>vollständige</strong> Assimilation anstreben. Sie verhal-<br />
ten sich oft überangepasst und versuchen, die von ihnen als minder-<br />
wertig empfundene russische Kultur aus ihrem Leben zu verbannen.<br />
b) Menschen, die nur eine äußerliche Assimilation anstreben, sich aber<br />
bemühen bestimmte Anteile ihrer russischen kulturellen Prägung beizu-<br />
behalten (ebd. S. 157f).