4 - Scor
4 - Scor
4 - Scor
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ANMERKUNG 28.2.2<br />
LEBENSRÜCKVERSICHERUNG<br />
Die Hauptrisikokategorien bei Lebensrückversicherungen<br />
sind: Biometrische,<br />
Katastrophen- und Verhaltensrisiken.<br />
Biometrische Risiken<br />
Biometrische Risiken sind die Hauptrisiken<br />
bei Lebensrückversicherungen.<br />
Diese Risiken rühren von für die Versicherer<br />
und Rückversicherer unerwarteten<br />
Entwicklungen der Sterblichkeit, Langlebigkeit,<br />
Krankheit (Krebs, Herzkrankheiten,<br />
Invalidität, Pfl egebedürftigkeit).<br />
Sterblichkeit<br />
Die Risiken der Sterblichkeit liegen bei<br />
einer Sterberate, die höher als erwartet<br />
im Portfolio des Versicherten ist. Ein außergewöhnliches<br />
Risiko für Lebensrückversicherer<br />
würde zum Beispiel<br />
durch das Aufkommen einer Pandemie<br />
wie der Mutierung des H5N1-Virus und<br />
seiner Verbreitung auf den Menschen<br />
entstehen.<br />
Krankheit<br />
Die Verträge, die kritische Krankheiten,<br />
Behinderung, Invalidität und Pfl egebedürftigkeit<br />
unter Garantie nehmen, reagieren<br />
genauso empfi ndlich auf die<br />
Verschlechterung der öffentlichen Gesundheit<br />
(zum Beispiel aufgrund von<br />
Fettleibigkeit, Umweltverschmutzung,<br />
Stress, etc.) wie auf die Verbesserung<br />
von medizinischer Erkennung, was die<br />
Anzahl der Schäden, die sonst nicht erfasst<br />
worden wären, erhöht.<br />
Langlebigkeit<br />
Das Risiko der Langlebigkeit bezieht<br />
sich auf die Möglichkeit, einen Verlust<br />
zu erleiden aufgrund einer unerwarteten<br />
Verlängerung der Lebensdauer der Versicherten<br />
oder der Begünstigten. Dieses<br />
Risiko besteht bei Rückversicherungsverträgen<br />
der Pfl egebedürftigkeit und<br />
Langlebigkeit.<br />
Katastrophenrisiken<br />
Unvorhersehbare Ereignisse, so wie Naturkatastrophen<br />
oder Terroranschläge,<br />
können großer materielle Schäden hervorrufen,<br />
die die Aktivitäten der Sachversicherung<br />
von SCOR betreffen. Jedoch<br />
kann bei einer hohen Anzahl von Todesfällen<br />
oder Verletzten die Möglichkeit auf<br />
bedeutsame Lebensschäden nicht ausgeschlossen<br />
werden. Dies betrifft hauptsächlich<br />
Konzerverträge in Bezug auf<br />
Absicherung von Angestellten, die alle<br />
am selben Ort arbeiten.<br />
Verhaltensrisiken<br />
SCOR ist Risiken ausgesetzt wie der<br />
Antiselektion und dem Fall von Policen<br />
in einer Proportion, die sich von den bei<br />
den Tarifi kation aufgestellten Hypothesen<br />
unterscheidet.<br />
Fallrisiko<br />
Das Fallrisiko bezieht sich auf die Möglichkeit<br />
der Versicherten ihren Vertrag<br />
vor Fälligkeit aufzulösen.<br />
Je nach Typ des Vertrags, kann eine<br />
mehr oder weniger hohe Fallrate als vorhergesehen<br />
die erwarteten Gewinne als<br />
zukünftige Prämien reduzieren. Die Fallrate<br />
kann aufgrund einer Veränderung<br />
des wirtschaftlichen Umfelds oder aus<br />
anderen Gründen (Veränderung von<br />
steuerlichen Vorteilen für Versicherungsprodukte,<br />
Verschlechterung des Bildes<br />
des Zedenten, Aufkommen attraktiverer<br />
Garantien auf dem Markt etc.) variieren.<br />
Antiselektion<br />
Die Antiselektion bestimmt ein asymetrisches<br />
Informationsproblem. Der Versicherte,<br />
der einen Todesversicherungsvertrag<br />
oder einen Gesundheitsversicherungsvertrag<br />
unterschreibt, ist in der Regel besser<br />
informiert über seinen eigenen Gesundheitszustand<br />
als sein Versicherer. Das Risiko<br />
für die Rückversicherer liegt darin, dass der<br />
Begünstigte absichtlich entscheidet:<br />
- eine Versicherungspolice im Wissen<br />
abzuschließen, dass die Möglichkeit des<br />
Aufkommens eines Schadens über dem<br />
Durchschnitt liegt;<br />
REFERENZDOKUMENT SCOR 2007<br />
INFORMATIONEN ÜBER DAS VERMÖGEN<br />
- eine Versicherungspolice im Wissen zu<br />
kündigen, dass das Aufkommen eines<br />
Schadens weit unter dem Durchschnitt<br />
liegt;<br />
- eeine Option zu wählen, mit der sein<br />
abgerechneter Gewinn steigen wird.<br />
Risikoidentifi zierung<br />
Bei Lebensrückversicherungen sind drei<br />
Abteilungen dafür verantwortlich, Informationen<br />
über die Veränderung des Risikoumfelds<br />
zu liefern.<br />
Geschäftsleitung<br />
Ein Management Representation Letter<br />
und ein Hilfsfragebogen werden alle drei<br />
Monate an die leitenden Führungskräfte<br />
gesendet mit der Aufforderung, alle ihre<br />
Anliegen und Risiken methodisch zu<br />
identifi zieren, denen ihre Tätigkeiten besonders<br />
ausgesetzt sind. Die Antworten<br />
auf diese Schreiben enthalten zu gegebener<br />
Zeit wertvolle Informationen für<br />
die Direktion zur Erkennung von kritischen<br />
Risiken, denen sie ausgesetzt<br />
sind, insbesondere Risiken bezüglich interner<br />
Kontrolle und der Vollständigkeit<br />
der Finanzdaten. Siehe 28.2.1– Sachrückversicherung,<br />
für zusätzliche Details<br />
über das Verfahren der Management<br />
Letters.<br />
Abteilung Risikomanagement<br />
Das Risikomanagement führt eine „Risikoumfrage“<br />
innerhalb der Abteilung<br />
Transaktionen Leben durch und befragt<br />
das betroffene Personal, um ihre Meinungen<br />
über die spezifi schen Risiken<br />
und das Risikoumfeld aufzunehmen. Das<br />
Ergebnis wird allen Teilnehmern mitgeteilt<br />
und die Ergebnisse werden zusammengetragen<br />
und analysiert. Die Risiken<br />
werden in drei Kategorien eingeteilt (kritisch,<br />
hoch und mittelmäßig). Die Kategorien<br />
werden je nach Wahrscheinlichkeit<br />
und potentieller Schwere des Risikos<br />
ausgewählt. Der Endbericht beinhaltet<br />
Verfahren zur Reduzierung der Risikoauswirkungen.<br />
Das Risikomanagement steht in engem<br />
Kontakt mit den Mitgliedern der Geschäftsleitung,<br />
den für die Zeichnung<br />
191<br />
20