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pdf (559 KB) - Mediaculture online

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zwei Aufführungen. Nehmen wir an, es sei für solch ein Werk 2000 Mark Honorar<br />

gezahlt worden, wofür sich vielleicht die auftraggebende Gesellschaft das Recht<br />

der mehrmaligen Aufführung ohne Sonderhonorar sichert, so ist es eine einfache<br />

Rechnung, daß der Hörspielverfasser sogar noch weniger erhält, als der Verfasser<br />

bereits gespielter und nur vom Rundfunk wiederholter Werke: In Berlin z. B.<br />

würden nach dem Tarif für Bühnenwerke bei zwei Aufführungen bis 3200 Mark<br />

bezahlt werden; der Rundfunkverfasser, der für diesen Sender eine<br />

Pauschalgebühr erhalten hätte, bekäme nur 2000 Mark. Er bekäme also 1200<br />

Mark weniger als der Schriftsteller, der ohne besondere Mühe sein Bühnenwerk<br />

überläßt, das vielleicht schon von hundert Bühnen Tantiemen bezogen hat. Wie<br />

lassen sich diese recht ungünstigen Verhältnisse - ungünstig für die Produktion,<br />

die doch gewünscht wird - ändern? Meine Vorschläge gehen dahin, daß der<br />

bestehende Programmrat oder sonst eine Instanz solche Werke über mehrere<br />

Sender nacheinander leitet, daß bei Erfolgen entsprechende Wiederholungen<br />

stattfinden, daß die Reichsrundfunkgesellschaft Mittel zur Verfügung stellt,<br />

besonders wertvolle Werke in billigen Exemplaren zum Druck zu bringen, daß sie<br />

die Propagierung dieser Werke durch den Rundfunk mit übernimmt und sich so<br />

eine gewisse Grundlage einer neuen Hörspielliteratur schafft. Sie wird ihr<br />

Repertoire bilden. Ohne ein Repertoire wird man für die Dauer nicht auskommen.<br />

Manuskripte gehen leicht verloren. Die Rundfunkgesellschaften sollten sich<br />

bemühen, zur Schaffung einer Hörspielliteratur mit beizutragen.<br />

Ernst Hardt: Ich bitte um die Erlaubnis, Herrn Kasack auf eine Ausführung<br />

antworten zu dürfen, die mir ganz irrtümlich erschien. Er hat gesagt, die<br />

Hörbühne müsse sich davor hüten, die gleichen Stimmen zu oft auftreten zu<br />

lassen, die Hörer verlangten darin Abwechselung. Das ist falsch. Unsere<br />

Sendebühne krankt daran, daß der Rundfunk nicht die Mittel besitzt, ein eigenes,<br />

festverpflichtetes Hörensemble zu besitzen. Der Hörer will durchaus die Stimmen<br />

wiederhören, die er als künstlerische Gestalter bereits kennt und liebt, genau wie<br />

wir Kainz oder Knauß immer wieder sehen wollen, nachdem wir sie kennengelernt<br />

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