pdf (559 KB) - Mediaculture online
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ausgesprochen hat. Er sagte, daß ein Schauspiel, dem man das Optische nehme,<br />
noch kein Hörspiel sei und eine Berechtigung im Sendespielplan nicht habe; eine<br />
Ansicht, die wir vom Funk nicht haben, weil wir zum Standpunkt Hardt hinneigen.<br />
Es scheint sehr bedeutungsvoll, wenn dieser Punkt besonders behandelt würde,<br />
und ich möchte die Herren Redner bitten, ihr Augenmerk darauf zu richten.<br />
Arnolt Bronnen: Ich kann auf die Empörung des Herrn Döblin wenig antworten.<br />
Ich habe von der Rasse nur gesagt, daß in der jetzigen Zeit sich eine schamlose<br />
Zunft verantwortungsloser, dem eigenen Volke entfremdeter, keiner Rasse, keiner<br />
Landschaft verhafteter Literaten breit mache.<br />
(Zwischenruf Dr. Döblin: Sie dürfen mich nicht angreifen! Ich verbitte mir das!<br />
Das ist eine Frechheit! Ich bitte, mich gegen diese Unverschämtheiten in Schutz<br />
zu nehmen! Sie wissen wohl nicht, daß wir hier eine Arbeitstagung haben; da<br />
müssen Sie solche Sachen weglassen! Wir haben hier keine Zeit, uns in politische<br />
Diskussionen einzulassen!)<br />
Es mußte der Begriff „Arbeitstagung“ so festgelegt werden, damit man vorher<br />
weiß, ob die eingeladenen Leute überhaupt ein Recht haben, hier zu sprechen. Ich<br />
wußte erst gar nicht, daß die Akademie eingeladen hatte.<br />
(Zwischenruf Dr. Döblin: Ich habe Sie selbst vorgeschlagen.)<br />
Ich habe weiter gesagt, daß uns nicht ein einzelner Dichter, sondern der Dichter<br />
als Instrument interessiert.<br />
(Zwischenruf: Sie haben die Anwesenden des Jobbertums beschuldigt. Das ist<br />
eine Taktlosigkeit, die wir uns verbitten müssen!)<br />
Ich möchte hier gern darauf antworten, was Herr Kyser gesagt hat, finde aber<br />
keinen Anhaltspunkt. Herr Hardt hat erklärt, ich hätte gesagt, die Zeit sei<br />
erschöpft bis zum letzten Bronnen. Diese Ausführung des Herrn Hardt finde ich<br />
zu hart. Ich habe die Ansicht vertreten, daß es wesentlich sei, Aufträge nicht an<br />
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