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pdf (559 KB) - Mediaculture online

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immer wieder heißt, daß das Wort und die Sprache der Nerv und das Zentrum der<br />

Rundfunksendung sind: warum müssen dann eigentlich die feuilletonistischen<br />

Artikel der Programmzeitschriften sich häufig so sehr gegen den Geist der<br />

Sprache versündigen? Warum schreiben darin nicht unsere besten Journalisten?<br />

Ebenso noch ein kurzer Hinweis auf die Frage des schauspielerischen Ensembles<br />

einer Funkbühne. Wir sind wohl alle einer Meinung, daß hier die Stimme<br />

stellvertretend für die durch den Schauspieler verkörperte Person steht. Wenn<br />

nun in verschiedenen Stücken immer wieder die gleichen Stimmen verwandt<br />

werden, so bedeutet das eine Gefahr für die Phantasie und die Illusionslust des<br />

Zuhörers. Gerade weil die optische Korrektur bei der Hörbühne fortfällt und allein<br />

die Stimmen durch das Wort die plastischen Gestalten des Dramas erwirken<br />

müssen, dürfen nicht immer die gleichen Sprecher verwandt werden. Ich weiß<br />

durchaus, meine Herren, wie schwierig das in der Praxis ist, aber man sollte doch<br />

wenigstens auch in dieser Richtung immer wieder von neuem einen Versuch<br />

unternehmen und es nicht aus Bequemlichkeit oder Gewohnheit beim Alten<br />

belassen. Aber das weiter zu verfolgen, führt schon in das Gebiet der Funkregie.<br />

Mir liegt daran, noch kurz einiges zu den Stichworten Spielplan und Jugendbühne<br />

im besonderen zu sagen. Es liegt durchaus im Sinne der durch den Funk neu<br />

entstandenen Vermittlungsform, eine dramatische Dichtung nicht immer als<br />

Ganzes, sondern auch durch Szenenausschnitte zu vertreten. Der<br />

Szenenausschnitt steht stellvertretend für das Ganze. Die Beschränkung auf die<br />

Wiedergabe einzelner dichterischer Szenen, die unter Umständen durch kurze<br />

verbindende Texte zu einem Ganzen gestaltet werden können, wird besonders<br />

für das dramatische Studio und für die sogenannte Jugendbühne in Frage<br />

kommen. Bei der Jugendbühne ist man vielfach davon ausgegangen, Stücke der<br />

sogenannten Klassiker, die in das allgemeine Gebiet der Schullektüre fallen,<br />

durch eine akustische Aufführung für die Jugend gegenständlicher und<br />

lebendiger zu machen. Ich habe wiederholt Gelegenheit gehabt, mit Jugendlichen<br />

darüber zu sprechen. Das fast übereinstimmende Resultat ist eine vollständige<br />

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