pdf (559 KB) - Mediaculture online
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Seiten gesagt worden, daß man sich durch die Aussprache außerhalb der<br />
Versammlung so geeinigt habe, daß dieser Punkt nicht mehr wesentlich sei, und<br />
zwar deshalb, weil die Ansicht des Rundfunks viel weniger mit der Zensur als mit<br />
der Programmgestaltung zu tun habe; wobei man voraussetzt, daß der Intendant<br />
jeden Baustein seines Programms kennt. Es ist dies ein erfreuliches Resultat des<br />
Sichkennenlernens auf einer Tagung. Darf ich also fragen, ob wir diese Debatte<br />
über die Zensur beiseite lassen können?<br />
Die Versammlung stimmt zu.<br />
Hans Kyser: Es ist durch Beschluß abgelehnt worden, über die Zensur zu<br />
sprechen. Im Interesse der Dichter muß aber gesagt sein, daß es wünschenswert<br />
wäre, bei der Vorlesung aus einem Werk auch den Verlag desselben nennen zu<br />
dürfen. Bisher wurde solcher Hinweis als unzulässige Reklame gestrichen. Der<br />
Rundfunk hat aber doch die ausgesprochene Absicht, für ein Kulturgut, die<br />
Dichtung, Reklame zu machen. Darum müssen diese Zensurstriche künftighin<br />
wegfallen. Der Schriftsteller soll sagen dürfen, wo sein Werk erschienen ist, damit<br />
es der Hörer, den es interessiert, sich auch kaufen kann.<br />
Ernst Hardt: Das ist falsch und hat mit der Zensur nichts zu tun. Die<br />
Reichspostreklame hat in ihrem Vertrag mit der Deutschen Reichspost einen<br />
Paragraphen, wonach die den Sendegesellschaften entzogene Reklame nicht<br />
indirekt von ihnen ausgeübt werden darf.<br />
Hans Kyser: Wenn Ernst Hardt sich auf einen bestehenden Vertrag beruft, so<br />
können solche Verträge modifiziert werden. Fassen wir nur einen Beschluß und<br />
ersuchen wir in demselben die Reichrundfunkgesellschaft, sich mit den<br />
betreffenden Reklamestellen in Verbindung zu setzen zwecks Zubilligung, daß<br />
der Autor berechtigt sei, den Verlag seines Werkes zu nennen.<br />
Im übrigen habe ich mich gewundert, daß im Laufe der Debatte die Herren vom<br />
Rundfunk sich so wenig zum Worte gemeldet haben. Mit mir wären viele sehr<br />
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