pdf (559 KB) - Mediaculture online

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Dazu kommt noch etwas Drittes: der Dichter als epischer Gestalter von
Zeitereignissen. Neben mir sitzt Alfred Braun, der es in besonderer Form
verstanden hat, zu Zeitereignissen Stellung zu nehmen und sie vor dem Ohr des
Hörers lebendig zu gestalten. Ich möchte diese Reportage von Zeitereignissen als
eine epische Kunstform innerhalb des Rundfunks werten, die besonders gepflegt
und für die ein besonders befähigter Gestalter gefunden werden muß. Außerdem
sagte ich am Anfang meiner Ausführungen, die Bücherstunde muß zur
Dichterstunde werden, in der der Dichter selbst zu Worte kommen muß. Ich
kenne eine Reihe von Herren, die besonders in der Lage sind, selbst im Rundfunk
zu sprechen, aber es gibt auch ebenso viele, die das nicht können. Es ist auch
keine Frage genereller Natur, ob der Dichter selbst sprechen soll, sondern diese
Angelegenheit ist von Fall zu Fall zu regeln. Das Problem der Rundfunkrede
taucht bei diesen Ausführungen auf; ein Problem, über das wir uns hier nicht
unterhalten werden. Immerhin wird es notwendig sein, den neuen Stil des
Sprechens vor dem Mikrophon auf dem Gebiete der Dichtung und insbesondere
auf epischem Gebiete zu finden und zu pflegen und diejenigen Menschen aus
unserem großen Kreise von Mitarbeitern herauszufinden, die dann immer wieder
erfolgreich vor dem Mikrophon auftreten.
Sie sehen: eine relativ geringe Rolle, die aber, wie ich glaube, eine fruchtbare
Bereicherung unserer gesamten Darbietungen bringen wird, wo dann Dichter und
Rundfunk in enger Gemeinschaft und im Vertrauen zueinander
zusammenarbeiten.
Vorsitzender Ernst Hardt:
Meine Herren! Es wird in vielen von Ihnen das Bedürfnis nach einer allgemeinen
Diskussion sehr lebendig geworden sein. Ich möchte aber doch den Vorschlag
machen, daß wir ruhig noch die drei Referate vornehmen und danach erst in die
allgemeine Diskussion eintreten.
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