pdf (559 KB) - Mediaculture online
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Eindrücke dialogisch zu über- mitteln. Warnen möchte ich vor der<br />
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überhandnehmenden sogenannten Modernität in der Pogrammbildung. Es wird<br />
zuviel mit Songs und ähnlichen Sachen gearbeitet. Es gibt auch eine Modernität<br />
der geistigen Bourgeoisie, die die einzige immer siegreiche Partei gegen das<br />
Genie gewesen ist.<br />
Der Unterschied zwischen der Sprechbühne und der sogenannten akustischen<br />
Bühne ist mir bewußt geworden, als ich in diesem Jahre nach dramatischen<br />
Arbeiten begann, mein erstes Hörspiel zu schreiben. Ich mußte den Dialog anders<br />
gestalten, hatte Raum zu größeren Reden, und in Stimmenkomplexen, die die<br />
Handlung begleiteten, fühlte ich den antiken Chor, freilich in neuer Gestaltung,<br />
wieder lebendig werden. Er bietet die Möglichkeit, die unsichtbaren Vorgänge<br />
sichtbar zu machen und die Handlung zu exponieren oder ihren Verlauf zu<br />
verdeutlichen. Gerade diese Formen werden uns eine neue ekstatische<br />
Sprechbühne mitschaffen helfen, die auch die religiösen Elemente in sich<br />
einbeziehen wird. Von einer besonderen Jugendbühne verspreche ich mir nichts.<br />
Sie hätte in jedem Fall genau so ernst zu sein wie die große Bühne.<br />
Herr Bronnen hat hier etwas kapuzinerhaft gegen Dinge gewettert, von denen gar<br />
nicht die Rede war. Da er es aber zu wünschen scheint, daß auch über<br />
wirtschaftliche Fragen eingehender gesprochen wird, will ich ihm gern den<br />
Gefallen tun. Ich habe bereits gestern diese Fragen berührt. Ich will hier mit<br />
Zahlen dienen. Die Reichsrundfunkgesellschaft hat mit der Gesellschaft für<br />
Senderechte einen Tarifvertrag abgeschlossen, der für die Sendung von<br />
Bühnenwerken Sätze von 200 Mark bis 1600 Mark ansetzt. Diese Sätze sind<br />
ausschließlich gemacht für die Wiedergabe bereits vorhandener Werke. Sie<br />
können aber nicht zur Grundlage von Werken gemacht werden, die mit oder ohne<br />
Auftrag für den Rundfunk als abendfüllende Werke geschaffen sind. Solch ein<br />
Werk ist ein Drama und bedarf zu seiner Schöpfung auch bei angestrengtester<br />
Konzentration einer gewissen Zeit. Ich habe an einem Hörspiel ununterbrochen<br />
sechs Wochen gearbeitet, und das ist wenig. Gewöhnlich kommt es zu einer oder<br />
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