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pdf (559 KB) - Mediaculture online

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annimmt, die, als Experiment wichtig, nicht in ausschließlicher Absicht auf die<br />

Funkbühne geschrieben ist. Der Rundfunk ist nicht nur der durch ihn<br />

geschaffenen Hörspielgattung etwas schuldig, sondern er ist auch der Dichtung<br />

vieles schuldig.<br />

Wir sind uns darüber im klaren, daß im Gesamtprogramm des Rundfunks der<br />

Literatur und im besonderen der Dichtung nur ein verhältnismäßig kleiner oder<br />

eigentlich ein unverhältnismäßig kleiner Raum bisher zur Verfügung steht. Um so<br />

wichtiger ist es, daß dieser geringe Prozentsatz des allgemeinen Programms ein<br />

einhelliges Gesicht zeigt, daß man hier wirklich der Dichtung gibt, was der<br />

Dichtung gebührt.<br />

Noch einen Augenblick zu dem Stichwort Spielplan: es ist eigentlich nicht<br />

einzusehen, warum sich der Dramenspielplan des Rundfunks davor scheut,<br />

Wiederholungen einer Aufführung in kurzem Abstand anzusetzen.<br />

Wiederholungen würden, von allem anderen abgesehen, zum Beispiel auch die<br />

sorgfältige Vorbereitung einer Funkaufführung günstig beeinflussen. Ich weiß,<br />

daß es in einer Reihe von Fällen schon praktisch geschieht, aber es geschieht<br />

nicht mit der notwendigen Konsequenz. Warum auch nicht einmal während des<br />

Winters eine Art Festspielwoche, eine Woche, an der an jedem Abend eine<br />

besonders wertvolle und besonders gut vorbereitete Sendeaufführung<br />

dramatischer Dichtungen stattfindet. Dies, um einmal ganz stark nach außen zu<br />

betonen: der Rundfunk stellt sich als Vermittlungsfaktor in den Dienst lebendiger<br />

Dichtung.<br />

Hier ist noch etwas kurz zu streifen: der Rundfunkkomplex wird nach außen hin<br />

nicht nur durch den Sender und seine Darbietungen sichtbar, sondern auch durch<br />

seine jeweilige offizielle Programmzeitschrift. Gewiß soll diese Zeitschrift keine<br />

Literaturzeitschrift sein. Aber es ist doch nicht ganz einzusehen, warum die<br />

dichterischen Werte, wenn sie nun einmal im Sendeprogramm berücksichtigt<br />

werden, derart stiefmütterlich, und man kann wohl wirklich sagen,<br />

qualitätsfeindlich behandelt werden, wie es vielfach geschieht. Wenn es aber<br />

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