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Meinung nach das Beste, was der Rundfunk produzieren kann. In einem solchen<br />
Falle wird auch die nicht sichtbare Bühne einem jeden Hörer sichtbar werden. Ich<br />
weiß nicht, warum wir tiefer stehen sollen als jenes Publikum, dem man bei den<br />
Shakespeare- Dramen einfach eine Stange mit einem Schild auf die Bühne setzte,<br />
auf dem stand: Das ist der Wald. Und die Leute befanden sich mitten im Haine<br />
der Zauberer und Elfen.<br />
Zum Schluß noch einige Worte über die Rundfunkzensur. Ich stimme dem Herrn<br />
Vorsitzenden, dem Dichter Ernst Hardt, zu: wir haben einen gerüsteten und<br />
kampfbereiten Gegner dieser Zensur unter uns. Das ist die Kritik. Wir haben<br />
sogar ein Mitglied dieser Schutztruppe hier sprechen gehört, Herrn Dr. Ihering.<br />
Nur eine Bedingung muß diese Kritik allerdings erfüllen. Sie muß wie im Falle<br />
Ihering autoritär sein. Daß die Rundfunkkritik das nicht immer ist, wissen wir alle,<br />
das ist ein öffentliches Geheimnis.<br />
Vorsitzender Ernst Hardt: Ich bitte, auf die Ausführungen des Herrn Engel über<br />
Dramatik nicht einzugehen, da erst morgen die Referate hierüber gehalten<br />
werden. Eine Bemerkung aber möchte ich Herrn Engel gegenüber machen über<br />
die Verantwortung des Rundfunks. Man spricht von 100 000. Wir würden sagen,<br />
daß es Millionen sind, und zu einem großen Teil Menschen, die überhaupt erst<br />
durch den Rundfunk in sinnvolle Berührung mit Kunstwerken kommen. Diesen<br />
Menschen dürfen wir doch niemals ein Kunstwerk vermitteln, ohne zugleich das<br />
Gefühl in ihnen zu erregen: Hier wird mir etwas Besonderes gereicht, - lassen Sie<br />
mich ruhig die abgebrauchten Worte anwenden: etwas Hohes und Heiliges. Wenn<br />
wir die Werke zerstückeln, Anfangskapitel lesen, das Gesamtwerk zerstören und<br />
gewissermaßen Leseproben geben, so glaube ich, ruinieren wir die<br />
Empfangsbereitschaft und die gehobene Empfindung, mit der Kunstwerke<br />
aufgenommen werden sollen. Ich persönlich habe mich sogar gesträubt, Arien<br />
aus Opern singen zu lassen; später habe ich nachgegeben, weil sie für den<br />
musikalischen Menschen alte Bekannte sind, deren Umwelt ihm lebendig<br />
innewohnt; ich würde mich aber stets scheuen, Stücke aus Romanen zu geben.<br />
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